1. Dezember 1996 Tikitiki Sonntag
Übernachtung bei Maoris
Ich startete früh, da ich bis Tokamuru Bay wollte. Das Wetter
war bedeckt und unsicher. Die Fahrt nach Hicks Bay war hügelig. Hicks
Bay ist mein östlichster Punkt meiner Reise. Hier ist man bei den
ersten Menschen der Erde, die den Sonnenaufgang sehen. Hicks war ein Schiffsjunge
von Kapitän Cook. Durch den Nebel war die Gegend, da es nicht besserte.
Als ich den Tee zahlen wollte, wurde ich etwas mystisch mit der Ruhe am
Sonntagmorgen und den schönen ein extremes auf und ab. In, da es derart
regnete. Schliesslich ging ich ins Restaurant zum Übernachten eingeladen.
Ich konnte im ‘Showhouse’ am Boden übernachten. Wir schauten uns das
Tikitiki stand ich ins Trockene Rugbyspiel England-Neuseeland (Barbarians)
an. Jemand brachte noch geräucherten Fisch. Ich ass im Restaurant
Nachtessen. Die ganze Gegend hier ums East Cape ist Wäldern. Nach
Hicks Bay begann es zu regnen. Die Fahrt von Te Araroa nach Tikitiki war
nur von Maoris bewohnt, die sehr freundlich sind.
76.23km, 4h18’, 17.8km/h, 15086.6km, 1130Hm, Grad 4
2. Dezember 1996 Gisborne Montag
Die Sonne ist zurück
Es war wieder schönes Wetter. Bis nach Ruatoria war es angenehm
flach und wie üblich kein Verkehr. Bis nach Te Puia Springs ging es
hoch und anschliessen steil nach Tokomaru Bay runter, das eine schöne
Bucht hat. Ich ass beim grössten 4Square sei Opotiki Lunch. Nach dem
Start traf ich eine deutsche Radlerin, die von Anaura Bay kam. Nach dem
ersten steilen Aufstieg folgte die Strasse relativ flach, jedoch kurvig
schönen Farmtälern. Ich hatte meist guten Rückenwind. Bei
einem Historic Place traf ich ein Kiwi Radlerpärchen (ca. 40J. alt).
Sie haben ein Haus in Taupo und zwei Wohnungen in Auckland und vermieten
diese. Mit dem Geld reisen umher. Vorher waren sie in Australien und für
die nächsten fünf Jahre wollen sie nach Nord- und Südamerika.
Sie gaben mir eine Liste mit allen Wasserstellen zwischen Port Augusta
und Darwin mit! An den Fahrrädern hatten sie grosse Wimpel mit ihren
Sponsoren und Fotos. Sie waren früher mit einem grossen Hund im Anhänger
unterwegs, der jedoch starb. In Tolaga Bay ass ich zwei Eiscrème.
Vor Gisborne hätte es entlang der Küste viele Plätze gegeben
zum freien Zelten. Ich entschloss jedoch durchzufahren, da es nicht mehr
weit war. Nachdem ich das Zelt aufgestellt hatte, ging ich gleichmal im
Pak’n Save Grosseinkauf machen. Da ich den Ofen nicht anbrachte, musste
ich die gekaufte Pizza im Grill auf beiden Seiten backen. Auf dem Platz
war noch ein älteres holländisches Radlerpärchen. Den Abend
sass ich mit Astrid, einer deutschen Architekturstudentin aus Frankfurt,
zusammen bis wir um 2300Uhr aus der Küche geschmissen wurden.
148.66km, 7h34', 19.6km/h, 15235.3km,1210Hm, Grad 5
3. Dezember 1996 Gisborne Dienstag
Ruhetag in Gisborne mit Wanderung
Am Morgen machte ich einen kleinen Service am Velo und wechselte
die Kette. Da ich dann nicht weg kam, entschloss ich, einen Ruhetag einzulegen,
den ich sowieso brauchte. Ich ging mit Astrid in die Stadt und liefen auf
den Stadthügel. Am Mittag assen wir im Georgie Pie einen Pie. Danach
gingen wir mit dem Auto nach Tolaga Bay hoch und liefen den Cooks Cove
Walkway. Wir waren alleine dort. Es ging erst über Weidelandschaften
und Buschwald zum Hole in the Rock. Wir hatten erst einige Mühe den
Weg zu finden. An der Cooks Cove ging Captain Cook das erste mal an Land.
Wir liefen noch ein Stück entlang der steinigen Beach. Eigentlich
suchten wir eine Höhle (cave) bis wir merkten, dass wahrscheinlich
damit die kleine Bucht (cove) gemeint ist. Das spektakulärste an der
Wanderung war jedoch das Loch im Fels. Abends kochten wir einen Griessbrei
zusammen. Wir diskutierten auch heute ziemlich lange. Es war gut wieder
einmal mit jemandem nicht nur über das Reisen zu sprechen.
4. Dezember 1996 Wairoa Mittwoch
Ich kam wieder einmal nicht weg. Ich ass mit Astrid Frühstück
und hing dann anschliessend noch im McDonalds herum so dass ich erst um
1300 weg kam. Ich hatte jedoch wieder guten Wind. Die Hügel waren
zwar hoch (ca. 500m), jedoch nur ein grosser. Dafür fehlten etwa 10km
in der Karte wie vor Gisborne. In Wairoa entschloss im, nicht noch nach
Frasertown in Tipi-Hostel zu fahren (ca. 7km) sondern auf dem Zeltplatz
zu übernachten. Der Zeltplatz war sehr schön und mit vielen Kleinigkeiten
eingerichtet. Es waren dort auch das holländische Radlerpärchen
sowie ein schweizerisches.
102.48, 5h13’, 19.6km/h, 15338.5km, 835Hm, Grad 3
5. Dezember 1996 Napier Donnerstag
Über viele Hügel nach Napier
Heute versuchte ich früher loszufahren, da ich hörte, dass
es eine strenge Etappe sei. Und was machte ich: Ich sass im Coffeeshop
herum und las Zeitung. Die Fahrt war dann auch ein heftiges auf und ab
mit kaum einer Verschnaufpause. In Putorina ass ich Chips und Hamburger
für 4$ und traf dort auch die Schweizer wieder. Nach dem Lunch begann
es zu regnen und wurde kalt. Beim letzten und längsten Aufstieg nach
Lake Tutira wurde mir sogar von einem Pickup-Fahrer angeboten mitzufahren
bis zum höchsten Punkt. Ich fuhr jedoch. Die letzten 20km waren dann
flach und schnell. Nach dem aufstellen des Zeltes fuhr ich in die Stadt
um mich umzuschauen und stattete dem Countdown einen Besuch ab.
123.71km, 6h29’, 19.1km/h, 15462.5km, 1430Hm, Grad 5
6. Dezember 1996 Napier Freitag
Ruhetag im feuchten Napier
Ich entschloss, noch einen Tag länger in Napier zu bleiben.
Ich arbeitete etwas am Velo, hing in der Stadt herum und schrieb ein wenig
im Tagebuch. Während ich in der Stadt war begann es heftig zu regnen
und musste deshalb in einen Coffeeshop sitzen. Ich hörte, dass es
in der Nähe hagelte und Ernten zerstörte. Unter anderem habe
ich auch einen Film entwickeln lassen. Am Abend schaute ich mir einen Film
an.
11.6km, Grad 1
7. Dezember 1996 Tarawera Samstag
Den ganzen Tag bergauf
Am Morgen schüttete es! Ich packte schnell zusammen, blieb dann
in der Küche sitzen und diskutierte mit Deutschen. Später sass
ich dann noch im McDonalds herum, so dass ich zwar trocken, jedoch erst
um 1200 loskam. Beim McDonalds musste ich auch noch mit einigen ‘religiösen’
sprechen, die meinten, ich sei ein verlorenes Schaf! Bis nach Eskdale ging
es noch wie geschmiert. Dann ging es bis nach Te Pohue nur noch hoch. Die
Strasse stieg bis 740m hoch und ging dann wieder ca. 350m runter. In der
Abfahrt verlor ich die Regenhülle. Ich liess die Vordertaschen in
einem kleinen Hüttchen und fuhr zurück. Das Wetter war feuchtkalt.
Zum Glück hatte ich jedoch wie üblich Rückenwind. Es ist
schon langsam etwas eigenartig, dass der Wind sogar die Richtung mit mir
wechselt. Bis Te Haroto ging es wieder bis über 700m hoch. Da der
Zeltplatz bei Tarawera nach ‘nichts’ aussah, campte ich bei einer Rest
Area am Fluss.
90.70km, 5h46’, 15.6km/h, 15564.8km, 1605Hm, Grad 5
Griess
8. Dezember 1996 Turangi Sonntag
Immer noch Rückenwind
Morgens kam ich aus dem Zelt hinaus und es begann gleich zu regnen.
Also frühstückte ich im Zelt. Als ich definitiv hinaus kam schien
die Sonne! Gleich nachdem ich gestartet bin kam mir ein Schweizerradler
entgegen. (ca. 900). Er klagte, wie kalt es mit dem heftigen Gegenwind
sei und so war er auch angezogen. Ich bekam gleich warm und konnte nur
noch im Shirt fahren, da es ca. 300m stieg. Unterwegs war ein schöner
Wasserfall zu begutachten. Als ich dann das Plateau erreichte lief es mit
dem Rückenwind wie geschmiert. Nach Taupo ging es dann lange runter.
Ich ass im KFC Lunch, da es dort Free Softdrink Refills gab. Danach stattete
ich dem paradiesischen Pak’n Save Supermarkt einen Besuch ab. Entlang dem
See hatte ich erst heftigen Gegenwind und dann erstaunlicherweise Rückenwind.
In einer Abfahrt erreichte ich einen neuen Geschwindigkeitsrekord von 85km/h!
In Turangi ging ich in der Bellbird Lodge zelten. Es hatte viele Leute,
da dies ein Stop von Magic-Bus ist. Die Magic-Bus Leute sind mir jedoch
immer noch lieber als die Kiwi-Experience Typen.
113.53km, 5h24’, 21.0km/h, 15678.5km, 800Hm, Grad 3
9. Dezember 1996 Tongariro National Park Montag
Start der Wanderung
Diesmal nahm ich den um 5km längeren Weg, der auch nicht so
viel Gefälle hatte. Die Auffahrt nach Whakapapa war zwar lang, jedoch
nicht so steil. Das Wetter war wie am Vortag warm und wolkenlos. Man sah,
dass im Süden (Napier) das Wetter schlechter war. Einmal oben angekommen,
liess ich das Velo auf dem Zeltplatz und packte alles um. Die restlichen
Taschen liess ich für 3$ beim Visitorcenter. Ich lief dann noch 3½h.
Bevor ich zur ersten Hütte kam, kürzte ich ab und campte im ‘nirgends’.
Das Laufen war ohne Weg ziemlich bemühend, da es viele Büsche
und Bäche hatte. Bevor es eindunkelte, stellte ich noch das Zelt auf
(ca. 2030). Es war ein wunderschöner Platz mit guter Aussicht. Das
Wasser musste ich mittragen.
53.96km, 3h42’, 14.5km/h, 15722.5km, 1400Hm, Grad 4
10. Dezember 1996 Whakapapa Village Dienstag
Bei wunderschönem Wetter um den Vulkan
Morgens lief ich um 645Uhr los. Das Wetter war wieder toll. Ich kämpfte
mich erst zum Weg zurück. Unterwegs traf ich eine Pfadfindergruppe,
einen Dänen und einen holländischen Radler, der durch Asien nach
Neuseeland kam. Er lief mit einer Ortliebtasche am Rücken umher. Nach
der Hütte traf ich dann das deutsche Paar von Turangi wieder. Sobald
man die wundervollen Emerald Lakes erreicht, wimmelte es von Leuten, die
den Tongariro Crossing machen. Da die Ketetahi Hot Springs mittlerweile
geschlossen sind hatte ich keinen Grund dort hinunter zulaufen. Auf dem
Red Crater windete es gewaltig. Deshalb entschloss ich nicht auf den Mt.Ngaurahoe
zu steigen und lief statt dessen den mühsamen Weg zur Mangatepopo
Hütte runter. Nachdem ich dort etwas ass, lief ich noch zum Zeltplatz
zurück, wo ich etwa um 1830 ankam. In der Küche hatte es viele
Leute, so dass ich noch bis spätabends mit Deutschen sprach.
11. Dezember 1996 Wanganui Mittwoch
Langer Nachmittag nach Wanganui
Morgens war es kalt, neblig und es nieselte gewaltig. Also stand
ich auf und hing erst einmal in der Küche herum. Beim Visitorcenter
folgte wieder grosse Umpackerei. Ich diskutierte noch lange mit Julie,
einer Kanadierin, so dass ich erst um 1200Uhr startete. Als ich losfuhr
traf ich noch den Dänen, der gerade von der Wanderung zurückkam.
Es war ein guter Entschluss gestern zurückzulaufen, da es heute glitschig
und dreckig war. Die Abfahrt war unangenehm kalt. Je weiter man jedoch
hinunter kam, desto besser wurde es, so dass ich schliesslich nur noch
im Shirt fahren konnte. In Raetihi ass ich einen Scoop Chips und tankte
Cola. Ich entschloss den Highway zu radeln. Es lief ganz gut, da ich Rückenwind
hatte und es doch relativ viel hinunterging. Beim Hostel hielt ich, entschloss
jedoch die etwa 48km noch zu machen, obwohl es schon 1700Uhr war. Die letzten
20km waren denn auch ziemlich hart, da ich heftigen Gegenwind bekam. In
Wanganui ging ich in Riverside Inn Youth Hostel, wo es auch andere Radler
hatte. Sie hatten eine gross schöne Wiese zum Zelten.
141.60km, 6h28’, 21.8km/h, 15874.1km, 905Hm, Grad 5
12. Dezember 1996 Palmerston North Donnerstag
Shopping in Palmerston
Eigentlich wollte ich früh starten. Ich blieb dann in einer
Shopping Mall im Kaffee hängen. Das war jedoch alles nicht so schlimm,
da ich wie gewohnt guten Rückenwind hatte. In Bulls ass ich für
3$ Fish+Chips, das mir dann im Magen auflag. Da ich müde war, entschloss
ich in Palmerston North zu bleiben. Ich zeltete dort beim Peppertree Hostel.
Nachmittags machte ich in der Stadt einen geruhsamen Tag mit shoppen, herumhängen
und schreiben.
80.06km, 3h27’, 23.2km/h, 15954.3km, 460Hm, Grad 2
13. Dezember 1996 Lower Hutt Freitag
Heute konnte ich endlich wieder früh starten (900Uhr). Ich blieb
dann jedoch doch noch in einem riesigen Bikeshop mit einer Tasse Kaffee
hängen. Es war heute bedeckt und ziemlich kühl. In Levin ging
ich für Lunch zum McDonalds. Die ganze Strecke bis Waikanae war sehr
flach und da ich Rückenwind hatte war ich vorallem seit Levin sehr
schnell unterwegs. In Waikanae ging ich einkaufen und stärkte mich
noch mit Cola. Ich wäre sogar noch von einem Künstler eingeladen
worden zu übernachten. Da ich am 14. die Fähre nahmen muss, musste
ich heute noch nach Lower Hutt. Die Strasse über die Hügelkette
war extrem kurvig, jedoch nicht steil. Sie stieg bis etwa 460m. Die Abfahrt
ging durch schönsten Regenwald. Die Strasse nach Lower Hutt war dann
flach und verkehrsreich. Sie hatte jedoch einen breiten Seitenstreifen.
Die letzten Kilometer konnte ich im Windschatten eines Rennfahrers nehmen.
Abends diskutierte ich mit einem Südafrikaner.
150.80km, 6h47’, 22.2km/h, 16105.4km, 785Hm, Grad 4
Broccoli/Rüebli, Steak, Toast Hawaii, Pie
14. Dezember 1996 Blenheim Samstag
Grausame Schotterstrassen
Den Wecker hatte ich auf 630Uhr gestellt. Um 700Uhr war ich bereits
in der Kühe um Frühstück zu essen. Gepackt hatte ich schon.
Die Strecke nach Wellington NZN legte ich im Schnellzugstempo zurück,
da ich mit einer 6er Gruppe Rennfahrer fuhr. Da ich so früh war, hing
ich dann lange im Terminal herum. Schliesslich waren wir acht Radler! Das
Wetter war heute wieder toll und auch der Seegang ist angenehm. Auf dem
Schiff lernte ich eine Deutsche kennen, die alleine mit dem Auto reist.
In Picton ging ich nach dem Einkaufen in den Park um dort zu essen und
einen Bremsklotz auszuwechseln. Ich entschloss die Küstenstrasse über
Waikawa und Trarangi zu nehmen. Ich war dann schon etwas erstaunt, als
ich die Kilometerangabe sah (es war 40km weiter als der Direktweg!). Am
Fuss der ersten Steigung kamen dann diverse Warnschilder. Die Steigung
war dann auch steil und ging auf 400m hoch. Bei der ersten Bucht begann
die Schotterstrasse, die wirklich nicht gerade gut war. Die 40km waren
ein extremes auf und ab. Ich machte auf dieser Strecke, obwohl eine Küstenstrasse
1500Höhenmeter! Das war bisher wohl eine der härtesten Teilstrecken,
die ich auf diesem Trip fuhr. Nicht einmal die Abfahrten konnte man geniessen,
da sie zu steil waren für diese Strassen. Man musste sie sehr vorsichtig
nehmen. Zudem hatte ich stets noch Probleme mit meinen Bremsklötzen.
Zum Glück hatte ich dann die letzten Kilometer nach Blenheim noch
Rückenwind, da ich sowieso schon spät war. Ich ging gleich auf
den ersten Zeltplatz (Top10), der voll von Früchtepflückern (Kirschen).
Ist. Die Küche war denn auch dementsprechend hektisch. Am Abend lief
ich dann noch in die Stadt, wo ich im McDonalds noch zwei Schwedinnen kennenlernte.
Nachher ging ich noch in ein Pub, wo ich einige Kiwis kennenlernte. Sie
boten mir an, am nächsten Tag bis Kaikoura mitzufahren. Da ich müde
war von dieser ‘Killerstrecke’ und der Wetterbericht und mein Barometer
schlechtes Wetter anzeigte nahm ich an. Sogar sie sagten, dass die Küstenstrasse
auch im Auto eine Tortur sei!
77.82km, 5h26’, 14.3km/h, 16183.7km, 1485Hm, Grad 6
15. Dezember 1996 Kaikoura Sonntag
Mitfahrgelegenheit bei Regen
Da es regnete und ich keine Eile hatte konnte ich heute so richtig
lange schlafen. Ich ging einkaufen und dann auf 1100Uhr zurück, wo
wie mich abholten. Einer von ihnen kaufte hier einen Geländewagen.
Sie waren alle drei Ingenieure für Helikopter und kamen von Christchurch.
Heute war denn auch bissig kalt und regnerisch. Die Strecke war anfangs
hügelig, dann ging es flach dem Meer entlang. Es waren relativ viele
Radler auf der Strecke. In Kaikoura gingen wir als erstes in die Bäckerei,
wo sie mich auch gleich ausluden. Ich quartierte mich gleich nebenan im
Hostel Moby Dix ein, wo ich zeltete. Es hatte dort extrem viele Leute.
Ich hing erst den ganzen Nachmittag mit Kaffe trinken herum und wartete
bis der Regen aufhörte. Der Abend war dann auch schon wieder schön.
Es hatte ziemlich weit hinunter geschneit. Ich diskutierte vorallem mit
Deutschen und Schweizern. Eine war sogar von Kriens (Petra).
16. Dezember 1996 Hurunui River Montag
Eigentlich wollt ich früh starten um möglichst weit zu
kommen. Ich diskutierte jedoch noch den ganzen Morgen herum und hing dann
noch mit einem Schweizerpärchen im Kaffee herum, so dass ich um ca.
1300Uhr startete. Der Morgen war wunderschön. Mittlerweile kommt jedoch
schon wieder Bewölkung auf. Die Strecke ging erst flach entlang der
Küste, wo man schöne Seevögel und Seelöwen sah. Danach
ging es bis Cheviot ziemlich auf und ab. Im Dorf traf ich einen älteren
amerikanischen Radler aus Alaska, der mit seiner Frau auch südwärts
fährt. Ich ass Fish+Chips für 2.70$ und fuhr noch ca. 18km weiter,
wo ich am Hurunui River auf einer Rest Area zeltete.
90.87km, 4h43’, 19.2km/h, 16278.7km, 735Hm, Grad 2
17. Dezember 1996 Christchurch Dienstag
Morgens konnte ich erstaunlicherweise bereits um 800Uhr starten.
Es ging stets etwas bergauf bis es schliesslich schnell nach Waipara abfiel.
Bis Waipara hatte ich jedoch starken Seitenwind (AVS ca. 19km/h). Von Waipara
weg schob mich der Wind teilweise mit 40km/h südwärts! In Kaiapoi
ass ich bei ungewohnt kleinen Countdown Lunch und fuhr nachher in die City
hinein, wo ich erst Post abholte. Ich bekam daheim bereits zwei Briefe
von Sibylle. Sie war vor mir in San Diego und blieb dort drei Wochen. Als
ich das zweite Mal in der Stadt war, war sie auch noch dort. Sie ist nun
auf dem Weg Richtung Osten. Die Calling Card kriegte ich auch zugeschickt.
Die Haftpflichtversicherung kann ich mit Sibylle behalten. Ich hing etwas
in der Stadt herum und traf auch noch einen Schweizer von Meiringen, der
auch schon länger unterwegs ist (Südamerika). Ich quartierte
mich auf dem Showground-Zeltplatz ein und ging wieder zurück in die
Stadt. Es waren noch ein dänisches Radlerpärchen und ein ostdeutscher
Radler auf dem Camp. Die Nacht war viel lauter Rangierverkehr.
105.90km, 4h37’, 22.9km/h, 16384.6km, 485Hm, Grad 2
18. Dezember 1996 Geraldine Mittwoch
In einem Tag durch die Canterbury Ebene
Heute war mein Ziel eigentlich in einem Tag durch die Canterburyebene
zu fahren. Alles hängt vom Wind ab. Ich startete um 920Uhr und fuhr
kam auch schon in die falsche Richtung. Gerade noch rechtzeitig konnte
ich bei Halswell nach Hornby zum Highway hinüberqueren. Ansonsten
wäre ich vom ‘Kurs’ abgekommen (Farming). Ich entschied mich für
den Highway um möglichst die direkteste Route zu nehmen, obwohl es
dort mehr Verkehr hat. Zudem machte ich vor drei Jahren die Erfahrung,
dass wenn man die Nebenstrassen nimmt, man mehr dem starken NO-Wind ausgesetzt
ist. Ich hatte Gegenwind, der mich nervte, jedoch nicht zu extrem war.
In Rakaia ass ich Lunch nach 60km. Es war dort sehr heiss. Eine ältere
Frau bot mir eine Übernachtung an für wenn ich zurückkäme
über diese Route. Über Mittag wechselte der Wind seine Richtung
und ich hatte ihn nun von links hinten. In Ashburton ging ich im Countdown
einkaufen. Die restliche Fahrt nach Geraldine war ziemlich schnell (ca.
25km/h). Im Dorf traf ich den kanadischen Radler Dave mit dem ich den Abend
verbrachte. Zu unserem Ärger kam abends spät noch ein Wohnmobil
und setzte sich mitten zwischen uns, obwohl der Zeltplatz eigentlich riesig
wäre. Abends wurde es ziemlich bedeckt und kalt. Es gab sogar einige
Tropfen Regen.
140.22km, 6h14’, 22.5km/h, 16525.0km, 195Hm, Grad 3
19. Dezember 1996 Lake Tekapo Donnerstag
Starker Wind am Burke Pass
Morgens kam ich einigermassen zeitig weg. Dave ging noch Kaffee trinken.
Bis Fairlie war es hügelig. Das Wetter war toll. In Fairlie holte
ich mir einen Scoop Chips für 1.20$, der so riesig war, dass ich Mühe
hatte, den zu vernichten. Dave kam dann auch noch und nahm auch einen Scoop.
Sie verpacken hier die Pommes Frites (Chips) und Fische in alten Zeitungen.
Wir fuhren gemeinsam weiter. Erst ging es lange leicht steigend. Wir hatten
guten Rückenwind und konnten schnell fahren, da ich sowieso auch schon
mein Cola hatte. Nachdem ich einen kurzen Pissstopp einlegen musste, überholte
ich Dave und fuhr bis zum Burke Pass (671m/2201ft) weiter. Erstaunlicherweise
konnte ich meinen Schnitt von Fairlie (19.9km/h) auf 20.0km/h steigern,
obwohl es 300-400 Höhenmeter waren! Auf dem Pass, wo es sehr heiss
war, wartete ich auf Dave, der im ‘Ort’ etwas trank. Entlang der Strasse
hatte es überall wunderbar gefärbte blühende Blumen. In
der Abfahrt hatten wir erst noch Rückenwind. Als wir um die erste
Ecke kamen, blies uns der starke NW-Wind direkt ins Gesicht. Wir kämpften
uns bis Tekapo durch. Was mich erstaunte war, dass Tekapo höher liegt
als der Pass. Dave, der sich über den Wind so aufregte, da er schon
die letzten Tage immer starken Wind hatte, ging erst ein Bier trinken um
sich etwas abzukühlen. Dabei hatte ich ihn schon mental darauf vorbereitet,
wie es sein könnte. Es war nämlich wieder ähnlich wie vor
drei Jahren. Auf dem Zeltplatz hatte es einige Radler. Ich musste noch
mal ins Dorf zurück, um Brot zu kaufen. Ich will versuchen morgen
nach Mt.Cook zu fahren. Abends war grosse Hektik in der Küche, da
ziemlich wenig Platz war. Es kam dann noch Pib, eine junge, aufgestellte
Kiwiradlerin. Wir sprachen abends etwas miteinander.
95.29km, 5h05’, 18.7km/h, 16620.5km, 1145Hm, Grad 3
20. Dezember 1996 Omarama Freitag
Temperatursturz
Ich versuchte früh zu starten, um eventuell nach Mt.Cook hochzufahren.
Da es jedoch morgens bereits regnete, konnte ich gleich liegenbleiben.
Als ich dann um 800Uhr aufstand, startet Pib schon und Dave war auch schon
am Kaffee trinken. Ich hatte in einer halben Stunde im Regen gepackt und
nahm das Velo zur Küche hinunter. Ich konnte dann auch zeitig starten.
Ich entschiede wiederum die flache Kanalstrasse zu nehmen. Der Wind kam
erstaunlicherweise von Osten. Bei der Kreuzung entschied ich definitiv
nach Süden zu radeln, da Richtung Mt.Cook das Wetter wirklich übel
aussah. In Twizel holt ich mir einen Scoop Chips. Ich traf Michael, einen
Australier, Sabine und Bruno, aus der Schweiz, die alle von Mt.Cook kamen.
Es war am Morgen mieses Wetter dort. In Twizel begann es dann auch zu regnen
und innerhalb einer halben Stunde fiel die Temperatur um 10ºC! Ich
traf noch zwei Deutsche, die auch von Mt.Cook kamen, sowie einen Amerikaner
aus Philadelphia. Ich sass mit Dave im TeaRoom bei Bottomless Coffee, um
den Regen abzuwarten. Da es nicht besserte startete ich trotzdem. Dave
wollte in Twizel bleiben, um das Wetter am anderen Tag abzuwarten. Der
Regen war heftig. Zudem hatte ich noch Gegenwind und Kälte. Kurz vor
dem Ort holten mich die Deutschen ein, obwohl ich schnell unterwegs war.
Durchnässt und frierend kamen wir auf den Zeltplatz. Bei 4-5 Cabins
stand ein Velo vor der Türe. Die Küche mussten wir erst aufheizen
bis es gemütlich wurde. Schliesslich gab es ganz einen lustigen Abend.
89.62km, 3h55’, 22.8km/h, 16710.3km, 240Hm, Grad 2
21. Dezember 1996 Cromwell Samstag
Schnee am Lindis Pass
Morgens regnete es zwar nicht mehr. Es war jedoch durch den Südwind
bissig kalt. In den Bergen hat es geschneit. Der Aufstieg zum Lindis Pass
(971m/3186ft) war überhaupt nicht steil. Durch den Gegenwind jedoch
sehr mühsam. Je höher man kam, desto mehr nieselte es und desto
mehr kam der Schnee näher. Die Abfahrt war dann freezing. Auf einem
Haufen Kies, der etwas aufgewärmt war, machte ich Pause. Kurz darauf
kamen auch schon die Deutschen. Vor Tarras, einem kleinen Tankstellennest,
ass ich ein Eis und trank Cola. Mit diesem Energieschub kam ich dann spielend
nach Cromwell. Dort hatte es viele Radler. Unter anderem ein englisches
Tandempärchen, die vorher auch in den USA waren. Es stellte sich heraus,
dass sie an einigen Orten gleichzeitig waren und viele gemeinsame Leute
trafen: Südafrikaner (von Moab), in Glacier NP, Paul, Alois etc. Es
stellte sich heraus, dass ich sie im Redwood SP überholte und sie
eine Nacht nach mir in Fort Bragg auf dem SP waren, wo sie auch Sibylle
trafen. Sie werden über Weihnachten in Queenstown im Backpackers bleiben.
Heute bekamen konnten sie von Omarama mitfahren, wo sie im Hostel waren.
113.93km, 6h40’, 17.0km/h, 16824.5km, 755Hm, Grad 3
22. Dezember 1996 Queenstown Sonntag
Hektisches Queenstown
Als ich um 1000Uhr startete, war ich erstaunlicherweise der Erste.
Die Strecke durch die Schlucht hoch war schön, jedoch mit Wind von
allen Seiten. Trotzdem konnte ich zügig fahren. Bei der Bungy-Brücke
hatten sie Mittagspause. Anstatt dessen fuhr ich den Umweg über Arrowtown,
einem schmucken, alten Goldgräberdörflein. Danach hing ich bei
gutem Wetter etwas in Queenstown herum. Auf dem Zeltplatz war gerade vor
mir Sabine und Bruno angekommen., die den Bus von Omarama genommen hatte.
Ich stellte auf und ging wieder in die Stadt. Abends ging ich mit Michael
und Claudio (einem Deutschen) in den Ausgang.
70.05km, 3h45’, 18.6km/h, 16894.8km, 770Hm, Grad 3
23. Dezember 1996 Mossburn Montag
Mit starkem Rückenwind südwärts
Ich entschied weiterzufahren, da der Rummel über Weihnachten
riesig sein wird. Ich kam jedoch fast nicht weg, da ich noch mit allen
Leuten sprechen musste. Schliesslich landete ich noch im KFC bei einem
Meal und Free Pepsi Refills. Schliesslich konnte ich um 1220 starten. Nach
Frankton ging es ganz zügig. Dann war ich wirklich überrascht,
dass ich Rückenwind entlang des Sees hatte, da ich Seitenwind erwartete.
Speziell nach Kingston konnte ich lange nur mit breitem Rücken auf
dem Velo sitzen ohne zu pedalen. Ab Athol wurde es dann schlimmer mit Seitenwind
und ab Five Rivers war es ein Kampf. Den ganzen Tag musste ich dauernd
die Speichen nachziehen. Ich quartierte mich auf dem gleichen Camp wie
vor drei Jahren mit den vielen Tieren ein. Sibylle fand ich auch noch im
Gästebuch. Es begann dann ein enormer Regen. Ich war froh in der Küche
zu sein, obwohl sich dort auch eine Gruppe Japaner breitmachte.
112.36km, 5h0.’, 22.2km/h, 17007.4km, 680Hm, Grad 3
24. Dezember 1996 Te Anau Dienstag
Einsame Weihnachten
Morgens war das Wetter wieder wunderschön. Unterwegs traf ich
noch einen englischen Radler, mit dem ich länger sprach. Der Ritt
nach Te Anau war ziemlich easy. Ich hing zuerst im Ort herum und ging dann
auf den KIWI-Camp. Nachmittags ging ich gross einkaufen. Auf dem Zeltplatz
war noch ein deutsches Pärchen von Nürnberg (Marion und Jochen),
die mit dem Rad von Süden kamen. Am Abend machten sie eine Tour in
die Te Anau Caves mit den Glühwürmchen. Ich war ganz alleine
in der Küche. Der Zeltplatz war fast leer. Am Abend fuhr ich noch
in den Ort, wo ich eine Amerikanerin (Anne von Santa Cruz) traf und mit
ihr ein Bier trinken ging. Der Abend war wettermässig bisher der schönste
in Neuseeland. Blauer Himmel, roter Sonnenuntergang und Vollmond.
67.06km, 3h07’, 21.5km/h, 17074.9km, 465Hm, Grad 2
Pitabrot mit Hackfleisch und Gemüse gefüllt
25. Dezember 1996 Te Anau Mittwoch
Wanderung zum Mt.Luxmore
Eigentlich wollte ich heute einen Ruhetag einlegen. Da der Wetterbericht
für heute jedoch besser war als für Morgen, ging ich heute wandern.
Ich fuhr mit dem Velo zum Control Gate des Kepler Tracks und lief in 2h50’
zur Luxmore Hütte hoch (nach Schilder 6h). Ich ass etwas in der Hütte
und ging dann noch 50min (400Hm) zum windigen Mt.Luxmore hoch (1472m).
Auf der Südseite konnte man im Windschatten sitzen und die schöne
Aussicht geniessen. Als ich zurückkam zur Hütte waren zwei Amerikaner
dort. Nachdem ich gegessen hatte, kam noch eine junge Israelin. Wir gingen
zu viert in die nahe Höhle. Wir hatten mein Maglite, eine Kerze und
eine Petzllampe mit schlechten Batterien. Die Höhle war teils eng.
Sie hatte schöne Stalaktiten und Kalzitformationen. Ich verliess die
Hütte schliesslich ziemlich spät. Die Gäste bekamen Abends
in von der Hüttenwartin spendiertes Schokoladenfondue! Ich hatte 2½h
zurück (5h). Der ganze Weg war eine ‘Autobahn’. Der Weg hinunter war
dann im Wald sehr langweilig. Auf dem Velo hatte ich eine kurze Notiz von
Anne, die wandern gewesen war.
Ca.15km, 1200Hm, Grad 1
26. Dezember 1996 Te Anau Donnerstag
Service am Velo
Heute machte ich wirklich einen Ruhetag. Ich machte eine Riesensauordnung,
da ich sämtliches Material zum Lüften und Ordnen auspackte. Ich
machte auch einen Service am Velo. Ich putzte, wechselte die Kette, wechselte
Reifen von hinten nach vorne etc. Als ich das Hinterrad machen wollte,
sah ich wieso ich die losen Speichen habe. Ich hatte an etwa fünf
Stellen an der Innenseite des Felgen bis zu ca. fünf Zentimeter lange
Risse. Ich werde den Felgen ersetzen werden müssen. Nachmittags kamen
Heiko und Markus, die ich bereits in Tongariro und Queenstown getroffen
hatte, vom Kepler Track zurück, sowie eine australische Familie. Die
Mutter ist eine professionelle Bergläuferin, die auch schon auf Tournee
in der Schweiz war. Die Tochter mach OL und geht unter anderem auch an
die Junioren WM für Australien. Mein Zeltnachbar ist ein holländischer
Kletterer, der gerade vom beschwerlichen Hollyford Track zurückkam.
Ich diskutierte lange mit ihm. Abends sassen wir dann noch mit Geraldine,
ihrer Kollegin und ihrem englischen Freund im Aufenthaltsraum. Geraldine
ist von Delémont. Auf dem Zeltplatz ist auch das holländische
Pärchen, die ich bereits in Coromandel und Hot Water Beach traf sowie
das belgische Radlerpärchen von Lake Tekapo. Sie erzählten mir
auch, was Dave so gemacht hat. Er kam schliesslich noch nach Mt.Cook mit
einem Auto und hatte einen guten Tag dort. Er kam über Wanaka und
Cardrona nach Queenstown.
Ca.7km, Grad 1
27. Dezember 1996 Te Anau Freitag
Ruhetag wegen Regen
Morgens regnete es in Strömen. Der Wind wäre super gewesen,
um nach Milford Sound zu fahren. Bei diesem Regen konnte man jedoch nicht
radeln. Also blieben wir bis nachmittags um 3 im Aufenthaltsraum hängen,
obwohl das Wetter mittlerweile wieder besserte. Nach einem Stadtbummel
spielten wir zu sechst Volleyball. Abends sassen wir wieder länger
zusammen.
Grad 1
28. Dezember 1996 Milford Sound Samstag
Wasserfälle, Gletscher und Fjorde
Morgens verabschiedete ich mich von den Westschweizerinnen und den
Deutschen und fuhr um 1000Uhr los. Das Wetter war wieder toll. Das Gelände
war gut rollend und da ich Rückenwind hatte kam ich hervorragend vorwärts.
Da ich etwas spät war, überholten mich nicht mehr viele Busse.
In Knobs Flat machte ich Lunchtime, da ich hoffte, dass es bei einem Gebäude
nicht so viele Sandflies hätte. Nach kurzer Zeit waren diese jedoch
da, sowie Busse voll Japanern, die ‘pissen’ gehen mussten. Unterwegs kam
die australische Sportlerfamilie, sowie die Deutsche von der Fähre
entgegen. Beide hielten an, um kurz mit mir zu sprechen. Beim Mirror Lake
traf ich José, die ich in Arrowtown bereits gesehen hatte. Sie ist
von Holland und lebt mit ihrem Freund nördlich von Invercargill auf
einer Dairy Farm. Sie hat Besuch von einer Freundin von Holland und führt
diese etwa herum. Sie gab mir die Adresse. Nach der Divide, wo der Routeburn-Track
endet, ging es ca. 170Hm hinunter. In der Abfahrt traf ich das holländische
Pärchen, die am Auto einen Plattfuss hatten. Bei ihnen fehlte ein
Teil des Wagenhebers und mussten deshalb etwas improvisieren. Es folgte
ein langer, sehr schöner Aufstieg zum berüchtigten Homertunnel
auf ca. 930m. Es ging erst durch Beech-Forest entlang einem Wildbach. Auf
beiden Seiten kamen Wasserfälle hinuntergestürzt. Gletscher hingen
an den Bergen. Vor dem Tunnel kam man in alpine Region. Da ich spät
war hatte es beim Viewpoint nicht mehr viele Leute. Ein paar Keas stöberten
herum. Ich fragte ein walisisches Ehepaar, die eben von Süden gekommen
sind, ob sie hinter mir herfahren können. Der Tunnel war denn auch
ziemlich lange (ca. 1500m) und fällt etwa 120m. Der Schotterbelag
war löchrig und überall floss Wasser. Trotz dem Auto hinter mir
war es sehr dunkel und ich war denn auch froh als ich ins Licht zurückkam.
Das Fahrrad war völlig verschlammt. Die Szenerie auf der anderen Seite
war nicht minder spektakulär. In Spitzkehren ging es dann Richtung
Milford Sound hinunter. Zu meinem Ärger hatte ich dann ca. 4km vor
der Lodge noch einen Plattfuss. In der Hektik mit den Sandflies hatte ich
den Schlauch unzureichend geflickt. Ich musste ständig herumlaufen,
um nicht ‘gefressen’ zu werden. Die Lodge war dann so schlecht wie ich
erwartet hatte (BIP Backpackers Guide Rate 46%, die niedrigste in ganz
NZ!). Ich stellte das Zelt ausserhalb der Lodge auf. Die Luft war voll
von Billiarden von Sandflies! Ich musste erst warten mit kochen, weil es
in der Küche so hektisch war. Am Abend war ich noch am Fjord unten.
Die Szenerie war gewaltig schön. Vorallem hatte es keine Leute mehr.
Am Abend kam noch Dave, der deutsche von Manapouri und ein Engländer.
Sie assen bei Lake Gunn Dinner, haben dann jedoch entschlossen noch weiterzufahren.
Der Engländer schickt stets eine seiner Taschen voraus. Ein Sprichwort
hätte er gesagt: ’Cyclist, which carry all the stuff are Swiss or
stupid!’ Dave meinte dazu nur, dass er halt dann stupid sei. Alle waren
ziemlich müde. Um etwa 1030 ging das Licht aus, da die Energie von
einem Aggregat ist.
121.50km, 5h56’, 20.4km/h, 17218.6km, 1405Hm, Grad 5
29. Dezember 1996 Te Anau Sonntag
Mit Rückenwind zurück nach Te Anau
Eigentlich wollte ich ja früh starten, um vor den Bussen durch
den Tunnel zu kommen. Statt dessen kam ich erst um 1000Uhr los. Morgen
war ich noch kurz am Fjord. Es war ziemlich neblig heute. Das Zusammenpacken
war wiederum eine Tortur, da es extreme Sandflies hatte. Die anderen drei
wussten auch nicht, ob sie nun eine Bootsfahrt machen wollen oder nicht.
Da heute im Fjord der Nebel heranschleicht entschloss ich keine Bootsfahrt
zu machen. Beim Tunnel montierte ich die Lampen. Da praktisch keine Autos
in meine Richtung kamen, fuhr ich ohne Auto durch. Die Busse kamen beängstigend
nah. Wenn kein Auto im Tunnel war, konnte man mit dem erbärmlichen
Licht meiner Maglite kaum etwas sehen. Man musste zudem sehen, dass man
nicht zu weit links fuhr, da es dort noch eine Wasserrille hatte. Oben
angekommen, waren dort etwa 5-6 Busse. Man hatte keine Ruhe, da man immer
irgendwo im Foto stand. Ich traf Shannon (Israelin von Mt.Luxmore Hut),
die jedoch auch nur kurz Zeit hatte. Das Schoggifondue am 25. war anscheinend
lecker. Nach der rasanten Abfahrt merkte ich zuunterst, dass ich meine
violette MEC-Hose verloren habe. Verärgert fuhr ich wieder zurück.
Ein Stück oben warf ich die Vordertaschen in den Busch. Unterwegs
fand ich meinen Putzlappen. Obwohl ich bis zum Homertunnel hochfuhr konnte
ich die Hose nicht finden, obwohl ich sicher war, dass ich sie beim Tunnel
noch hatte. Nun gut, man konnte nichts an der Tatsache ändern und
ich wendete. Als ich bei Knobs Flat wieder Pause machte, trudelten die
anderen drei Radler ein. Sie haben auch entschlossen keine Cruise zu machen.
Ich fuhr kurz vor ihnen los. Der Weg nach TeAnau (ca.65km) war in Windeseile
zurückgelegt, da starker Nordwind herrschte. Auf dem Zeltplatz traf
ich den Deutschen, mit dem ich dann einen Platz suchte. Kurz darauf trafen
Heiko und Markus wieder ein, die einen Teil des Routeburn machten. Bevor
ich auf den Zeltplatz kam, reservierte ich noch einen Platz im Southern
Comfort Hostel in Invercargill. Zu meinem Erstaunen hatten sie noch freie
Betten, da es ein beliebtes Hostel ist und es sonst keine in Invercargill
gibt. Abends habe ich trotz des langen Tages noch bis um 040Uhr Tagebuch
geschrieben.
145.91km, 7h55’, 18.4km/h, 17366.1km, 2190Hm, Grad 6
30. Dezember 1996 South Hillend Montag
Besuch auf einer Farm
Morgens kam ich wieder relativ spät weg. Ich sprach noch mit
Heiko und Markus. Zudem fragte ich den holländischen Arzt, der auch
wieder mit seiner Freundin aus dem Hollyford-Valley zurückkam, wegen
meinem Abszessproblem. Anscheinend hilft nur eine Art Zugsalbe, die die
Wunde öffnet, jedoch rein hält. Das Problem dabei ist, dass ich
etwa eine Woche nicht fahren könnte. Darum werde ich die Behandlung
wahrscheinlich in Christchurch oder Melbourne machen. Ich war müde
und hatte schwere Beine. Zudem plagte mich nun auf der linken Seite auch
ein extreme Wundstelle. Zum Glück war der Südwind nicht derart
heftig. Nach dem Blackmount Hügel überholte mich ein Auto und
stoppte. Es war José, die Holländerin, mit ihrer Freundin.
Wir diskutierten etwas und schliesslich packten wir all mein Gepäck
ins Auto. Es ist eigenartig, dass ich den Lift gerade hier bekomme, da
ich vor drei Jahren schon in Blackmount wegen dem heftigen Nordwind das
Velo einlud. Ich war froh diesen Lift zu bekommen, da ich vom gestrigen
strengen Tag noch sehr müde Beine habe. Nach Tuatepere hielten wir
an, um ein Foto von verwindeten Bäumen zu machen. Kurz darauf kam
ein alter Mann auf seinem langsamen Motorrad und fing mit uns an zu sprechen.
Schliesslich lud er uns ein zu Tee und Gebäck. Er wusste extrem viel
über Geographie und Geschichte. Er begann zu erzählen und wollte
nicht mehr aufhören. Schliesslich kamen sie noch mit einem Gästebuch.
Anscheinend lädt er öfters Leute von der Strasse weg ein. Zu
meinem Erstaunen war letzten Winter schon Martin mit Ruedi, sowie Anita
eingeladen worden. Das ist ein enormer Zufall, da nicht derart viele Leute
drinstehen. Übrigens die Cookies waren hervorragend! Danach fuhren
wir nach Bluff, wo wir auf den Hügel sowie zum Schild gingen. Schliesslich
fuhren wir auf die Farm bei South Hillend. José ging ganz begeistert
mit meinem Velo auf grosse Ausfahrt. Wir hatten schliesslich einen ganz
lustigen Abend.
55.39km, 3h01’, 18.4km/h, 17421.8km, 400Hm, Grad 2
31. Dezember 1996 Invercargill Dienstag
Lahmer Silvester
Morgens war das Wetter bedeckt und feuchtkalt. Ich fuhr dann auch
wieder spät los. José und ihr Freund gingen bereits um 500Uhr
die ca. 350 Kühe melken. Sie haben zwar kein Karussell, können
die Kühe jedoch in Reihen melken. Als sie etwa um 800Uhr zurückkamen,
gab es ein leckeres Frühstück. Als ich dann endlich losfuhr nieselte
es heftig. Nach einer Weile musste ich sämtliche Regenkleider montieren.
Zudem war der Gegenwind nicht ohne. In Invercargill ging ich erst in den
McDonalds. Danach richtete ich mich im schönen Hostel ein. Bei einem
Radgeschäft bekam ich die Adresse der Mavic Generalvertretung in Christchurch.
Am Abend stopfte ich mich mit vielen leckerem Essen voll. Es hatte einige
Leute. Die Stimmung war jedoch nicht gerade toll. Schliesslich stiess ich
mit einem Engländer, einer Kanadierin und einer Deutschen auf das
neue Jahr an.
62.45km, 3h32’, 17.6km/h, 17484.2km, 30Hm, Grad 2
Statistik Monat Dezember 1996:
Datum |
Etappenort |
Km |
Sth |
km/h |
Total |
Hm |
Grad |
1.12.96 |
Tikitiki |
76.23 |
4.30 |
17.8 |
15086.6 |
1130 |
4 |
2.12.96 |
Gisborne |
148.66 |
7.57 |
19.6 |
15235.3 |
1210 |
5 |
3.12.96 |
Gisborne |
0.00 |
- |
- |
15235.3 |
300 |
1 |
4.12.96 |
Wairoa |
102.48 |
5.22 |
19.6 |
15338.5 |
835 |
3 |
5.12.96 |
Napier |
123.71 |
6.48 |
19.1 |
15462.5 |
1430 |
5 |
6.12.96 |
Napier |
11.60 |
0.64 |
18.0 |
15474.1 |
50 |
1 |
7.12.96 |
Tarawera |
90.70 |
5.77 |
15.6 |
15564.8 |
1605 |
5 |
8.12.96 |
Turangi |
113.53 |
5.40 |
21.0 |
15678.5 |
800 |
3 |
9.12.96 |
Tongariro |
53.96 |
3.70 |
14.5 |
15722.5 |
1200 |
4 |
10.12.96 |
Whakapapa |
0.00 |
- |
- |
15722.5 |
1225 |
1 |
11.12.96 |
Wanganui |
141.60 |
6.47 |
21.8 |
15874.1 |
905 |
5 |
12.12.96 |
Palmerston |
80.06 |
3.45 |
23.2 |
15954.3 |
460 |
2 |
13.12.96 |
Lower
Hutt |
150.80 |
6.78 |
22.2 |
16105.4 |
785 |
3 |
14.12.96 |
Blenheim |
77.82 |
5.43 |
14.3 |
16183.7 |
1485 |
6 |
15.12.96 |
Kaikoura |
4.10 |
0.25 |
16.4 |
16187.8 |
50 |
1 |
16.12.96 |
Hurunui
R. |
90.87 |
4.72 |
19.2 |
16278.7 |
735 |
2 |
17.12.96 |
Christchurch |
105.90 |
4.62 |
22.9 |
16384.6 |
485 |
2 |
18.12.96 |
Geraldine |
140.22 |
6.23 |
22.5 |
16525.0 |
195 |
3 |
19.12.96 |
Lake
Tekapo |
95.29 |
5.08 |
18.7 |
16620.5 |
1145 |
3 |
20.12.96 |
Omarama |
89.62 |
3.92 |
22.8 |
16710.3 |
240 |
2 |
21.12.96 |
Cromwell |
113.93 |
6.67 |
17.0 |
16824.5 |
755 |
3 |
22.12.96 |
Queenstown |
70.05 |
3.75 |
18.6 |
16894.8 |
770 |
3 |
23.12.96 |
Mossburn |
112.36 |
5.05 |
22.2 |
17007.4 |
680 |
3 |
24.12.96 |
Te
Anau |
67.06 |
3.12 |
21.5 |
17074.9 |
465 |
2 |
25.12.96 |
Te
Anau |
15.00 |
0.75 |
20.0 |
17094.9 |
1200 |
1 |
26.12.96 |
Te
Anau |
7.40 |
0.50 |
14.8 |
17102.3 |
0 |
1 |
27.12.96 |
Te
Anau |
0.00 |
- |
- |
17102.3 |
0 |
1 |
28.12.96 |
Milford
S. |
121.50 |
5.93 |
20.4 |
17218.6 |
1405 |
5 |
29.12.96 |
Te
Anau |
145.91 |
7.92 |
18.4 |
17366.1 |
2190 |
6 |
30.12.96 |
South
Hill. |
55.39 |
3.02 |
18.4 |
17421.8 |
400 |
2 |
31.12.96 |
Invercargill |
62.45 |
3.53 |
17.6 |
17484.2 |
30 |
2 |
|
Total |
2468.20 |
126.27 |
19.6 |
2473.8 |
24165 |
91 |
|
Durchschnitt |
79.62 |
4.07 |
19.1 |
|
779.52 |
2.9 |