1./2. Juli 1996 Nachttour Jenny Lake Montag/Dienstag
Eisige Vollmondtour
Morgens gab es ein grosses Frühstück mit Eiern und Speck
etc. Wir starteten schliesslich spät. Auf dem Weg nach Daniel hatte
es noch eine lange, staubige Baustelle. In Daniel, einem kleinen ‘Kaff’
entschlossen wir eine Nachttour zu machen da schönes Wetter und Vollmond
ist. Zudem sind die Strassen hier relativ leer. Von Daniel telefonierten
wir bereits mittag heim zu den Bossarts. Wir setzten uns beim Truckstop
in den Park und machten uns einen geruhsamen Nachmittag mit Essen und Spielen.
Vor Sonnenuntergang fuhren wir hinaus in die leere Prärie mit Sicht
auf die Berge. Es war schön bei Sonnenuntergang zu radeln. Der Verkehr
war mässig. Beim Pass The Rim (7921ft/2414m) kamen wir einmal mehr
über die Divide. Der Aufstieg war fast flach. Mittlerweile fuhren
wir wieder im Wald. Der Mond war extrem hell, so dass wir fast alles sahen.
In der Abfahrt fuhren wir mit über 50km/h ohne Licht entlang der weissen
Linie in der Strassenmitte hinunter. Wir bekamen schliesslich Probleme
mit den Batterien. Als wir deswegen hielten, kehrte sogar ein Auto um zu
sehen, ob alles in Ordnung ist. Es wurde dann immer kälter. Wir fuhren
schliesslich mit sämtlichen Kleidern. Da wir auch immer müder
wurden, versuchten wir uns zu beschäftigen. Wir sangen zB. alte Werbeslogans.
Bei der Kreuzung mit dem Highway in Hoback Jct. machten wir Halt und versuchten
etwas zu schlafen. vorallem Sibylle war hundemüde und hatte sehr kalt.
Schliesslich mussten wir weiterradeln und kamen bei Sonnenaufgang (ca.
600 Uhr) nach Jackson Hole, das seit Green River der grösste Ort ist,
obwohl selber ein Kaff! Dies ist eine wirkliche Touristenhölle! Es
war lustig die Stadt erwachen zu sehen. Wir setzten uns in den McDonalds
und wärmten uns mit einigen Kaffees auf. Den Rest des Tages verbrachten
wir vorwiegend mit herumhängen im City Park (Hörnereingänge).
Sibylle schlief fast den ganzen Tag. Ich machte noch Einkäufe im Outdoor
- und Bikeshop. Nicht zu verpassen ist die schöne Fotoausstellung
über Natur und Tiere im Zentrum. Schliesslich machten wir uns auf
den Weg zum Jenny Lake. Bei Moose Junction machten wir einen Colastop um
uns aufzuwecken. Wir trafen dort einen deutschen Tourenradler, der sich
ein BBQ genehmigte. Es war Stromausfall. Wie sich herausstellte war es
ein ‘Giga-Vorfall’. Fast der ganze Westen der USA bis nach Kanada hoch
hatten keinen Strom! In Las Vegas schlossen sie die Casinos! Zum Zeltplatz
waren es noch etwa 13km. Sie hatten Hiker/Biker Sites. Man musste das Zelt
in zu kleinen viereckigen Vorrichtungen aufstellen. Es hatte drei andere
Radler dort. Der Deutsche, eine Kanadierin (Dana von Whistler, die nach
Colorado fährt) und ein anderer Amerikaner.
Ca. 190km, Grad 4
3. Juli 1996 Jenny Lake Mittwoch
Diebstahl unseres Gepäck
Wir entschieden morgens um den Jenny Lake zu laufen und die Hidden
Falls zu besuchen. Dana schloss sich uns an. Es war schliesslich länger
als wir erwarteten Die Fälle waren ganz hübsch. Als wir zurückkamen
war das Zelt offen und beide Lenkertaschen und einige Kleider von Sibylle
fort. Das Nachbarzelt schlitzten sie auf! Es waren Checks, Olympus-Kamera,
Feldstecher, Tagebuch, Adressen und vieles mehr weg. Das Zelt war zum Glück
o.k.. Wir machten gleich Meldung bei der Rangerstation und es kam ein Ranger
vorbei um einen Rapport aufzunehmen. Sibylle versuchte wir vergiftet die
Checks zu melden. Wir hatten die Notfall Telefonnummer von VISA nicht mehr.
Ranger machten Patrouille mit Pferden in den Wäldern. Alles andere
unabgeschlossene Gepäck in den Bärenboxen ist unangetastet.
4. Juli 1996 Colter Bay Donnerstag
Nationalfeiertag in den USA
Da nichts ‘lebenswichtiges’ gestohlen wurde, entschlossen wir vorwärts
zu fahren, obwohl der nächste grössere Ort einige Tage Radeln
entfernt ist. Ich gab einige Kleider an Sibylle ab. Zum Glück war
es Sommer, so dass wir nicht alle benötigten. Sibylle konnte schliesslich
organisieren, dass wir die Checks in Salmon (Idaho) abholen können.
Ich fuhr nach Moose Junction zurück und kaufte mir eine Avenir Pumpe,
da unsere Zefal gestohlen ist. Als ich zurückkam und die Pumpe ausprobieren
wollte war sie kaputt. Also fuhr ich die 2*13km nochmals. Ich hatte beide
Male mit der Rangerin am Gate zu kämpfen, da ich den Golden Eagle
Pass nicht dabei hatte. Ich konnte die Pumpe eintauschen. Es war jedoch
immer noch sehr mühsam zu pumpen. So richtig eine ‘Scheisspumpe’.
Sie hatten jedoch keine anderen. Die 4313km legte ich mit einem Schnitt
von über 30km/h zurück! Schliesslich fuhren wir Richtung Colter
Bay weiter. In Jackson Lake gingen wir in die Lodge um einen Fax mit den
gestohlenen Dingen heim zu senden. Das Personal an der Rezeption konnte
es kaum glauben, dass wir in L.A. gestartet sind, dass sie gleich die Zeitung
in Jackson Hole anriefen. Die hatten jedoch keine Zeit, da heute ja frei
war durch den Nationalfeiertag. Wir fuhren schliesslich nach Colter Bay,
wo wir uns auf den Hiker/Biker Sites einnisteten. Da wir nun in die ACA-Across
America Route hinein gekommen sind wimmelt es nur so von Radlern. Vorallem
da es hier auch Gruppen hatte. Am Gate war niemand, da der Zeltplatz sowieso
voll ist. Duschen musste man beim Ressort ausserhalb. Dort lernten wir
auch Joe Cofer kennen. Er ist ein pensionierter Radler aus Columbus (Ohio).
Er fuhr von dort in die Rockys, will nach Jasper und zurück nach Ohio
radeln! Am Rad hat er die geradelte Distanz von 128000 Meilen (206000km)
aufgedruckt! Er gab uns je eine kleine Kastanie (Buckeye), die man Ohio
verschenkt als Glücksbringer.
38.91km, 1h56’, 20.1km/h, 4513.5km, ca.400Hm, Grad 2
Ca. 52km mit über 30km/h!
90.91km, 3h40’, 24.8km/h
5. Juli 1996 Grant Village Freitag
Einfahrt in den Yellowstone NP
Es ging heute hauptsächlich durch gebirgiges Waldgebiet, obwohl
teilweise abgebrannt. Bald verliessen wir den Grand Teton NP, der uns etwas
an die Alpen erinnerte und kamen auf den John D. Rockefeller jur. Parkway,
der uns schliesslich zum Yellowstone NP führte. Dies ist der älteste
Nationalpark der Welt und wohl auch ziemlich der bekannteste. Da am Vortag
Public Holiday war und ein Wochenende bevorstand, hatte es heftig Verkehr.
Wir waren schliesslich einigermassen früh in Grant Village. Wir teilten
unsere Hiker/Biker Site mit dem freundlichen Joe. Wir fuhren heute vorwiegend
aufwärts auf das vulkanische Plateau. Da wir jetzt in Bärengebiet
sind müssen wir alles riechende in die Bärenboxen legen. Einige
Touristen neben uns liessen alles liegen, obwohl Bären auf dem Platz
gesichtet worden sind. Die Lebensmittel wurden von Rangern beschlagnahmt.
Duschen hätte man ausserhalb können.
63.54km, 3h29’, 18.2km/h, 4577.0km, ca.900Hm, Grad 3
6. Juli 1996 Madison Junction Samstag
Geysire, Hot Pools etc.
Bis zum Old Faithful, dem weltbekannten Geysir ging es dreimal über
die Kontinentalscheide (Craig Pass 8262ft/2518m). Es war ziemlich hügelig
und wir hatten mit Mücken zu kämpfen. Beim Old Faithful Geysir
hatte es dann hunderte von Leute. Er kommt alle 70 Minuten und ist ziemlich
hoch. Danach sahen wir uns das Umfeld mit den Pools und anderen Geysiren
an. Wenn man Rotorua sah, ist dies um vieles besser. Die Lodge hat eine
spezielle alte Innenkonstruktion mit teils riesigen Baumstämmen. Auf
der Fahrt nach Madison Junction gab es noch weitere vulkanisch aktive Gebiete.
Die Strassen waren teils gespickt mit vielen Löchern. Zudem war der
Verkehr extrem. In Madison Junction quartierten wir uns auf den Hiker/Biker
Sites ein. Es ist hier wirklich praktisch, da alle normalen Plätze
ein Voll Schild haben. Nachdem wir uns eingerichtet hatten fuhren wir hoch
entlang der one-way Strasse, wo es angeblich einen aufgeheizten Flussteil
geben soll. Den fanden wir schliesslich auch. Das Wasser in den Seen und
Flüssen ist hier üblicherweise schweinekalt. Hier hatte es einen
Pool, wo es einigermassen warm war. Die Kinder sprangen gefährlich
von den Felsen hinunter.
75.66km, 4h07’, 18.5km/h, 4652.7km, ca.800Hm, Grad 3
7. Juli 1996 Tower Falls Sonntag
Bisons auf der Strasse
Am Vorabend hatten wir lange Diskussionen, ob wir den Nordloop nach
West Yellowstone in einem oder zwei Tagen machen. Schliesslich starteten
wir morgens einfach. Kurz nachdem wir starteten hatten wir einen Verkehrsstau
vor uns. Als wir uns nach vorne kämpften sahen wir, dass eine grosse
Herde Bisons die Strasse überquert. Es ist gigantisch wie wuchtig
diese Tiere sind. Danach ging es durch ein Schlucht mit Wasserfällen,
wo wir eine Schweizer Familie kennenlernten. Schliesslich kam man auf ein
Plateau, wo man über schöne Wiesen mit Elchen und Hirschen kam.
Nachdem wir die Norris Hot Springs passierten, hatten wir prompt einen
Plattfuss. Irgendwie brachten wir etwas Luft mit dieser Scheisspumpe in
den Reifen. Es ging weiter durch schöne Wälder auf und ab. Bei
Canyon Village gingen wir erst zum Inspiration Point, wo man gute Sicht
über den Canyon und auf den Lower Fall hatte. Wir trafen Janice Herring
von Seattle auf ihrer Harley. Sie gab uns spontan ihre Adresse. Die Lower
Falls sind impressiv. Man konnte direkt neben dem Fall stehen. Die gewaltigen
Wassermassen stürzen über 100m in einen Pool. Wir fuhren weiter
über den Dunraven Pass (8859ft/2700m) und durch wunderschöne
blumige Almwiesen nach Tower Falls, wo wir zelteten. In der Abfahrt verlor
Sibylle Material, da die Strasse so mies war. Ich fuhr noch nach Roosevelt
(5km) hinunter um Hot Dogs auf dem Feuer zu machen. Hmmm. Unsere Nachbarn
auf der Hiker/Biker Site mit einem riesigen Motorbike brauchten allen Platz
in der Bärenbox so dass wir reklamieren mussten. Es war ein toller
erlebnisreicher Tag.
Ca. 90km, 5h00’, 18.0km/h, 4742.7km, ca.1000Hm,
8. Juli 1996 Madison Junction Montag
Sinterterassen
Als wir morgens Richtung Tower Junction hinunterfuhren war ein kleiner
Verkehrsstau. Über ein Seelein auf der rechten Strassenseite war ein
Schwarzbär zu sehen, der sich witzig an einem Baum den Rücken
kratzte. Die Strecke nach Mammouth Hot Springs war interessant, jedoch
ein ständiges auf und ab. In Mammouth genehmigten wir uns ein Eis
zum Lunch. Die Sinterterassen waren ganz interessant. Es hatte jedoch sehr
viele Leute und es war heiss. Es ging dann durch eine Schlucht, wo wir
noch mit Kletterern sprachen, wieder auf das Plateau zurück. Durch
schöne Almwiesen und Wald ging es zurück nach Norris. Unterwegs
sahen wie einen Koyoten im Wald. Kurz vor Norris sahen wir auf einem Parkplatz
einen riesigen Bison stehen. In einer kurzen Abfahrt verlor Sibylle wieder
einmal etwas vom Rad. Ich fuhr zurück, um zu sehen wo sie steckt.
Die Hot Springs schauten wir nicht ganz an. Es gab dort einen riesigen
Geysir, der jedoch nur alle paar Dekaden einmal kommt. Auf dem Parkplatz
sprachen wir mit einer Familie von L.A., die uns die Adresse gaben. In
Madison unten waren wir schliesslich schnell zurückgeholpert. In der
Abfahrt überholten uns Tourenfahrer mit MTB und Trailer in einem Höllentempo!
Auf den Hiker/Biker Sites waren einige interessante Radler. Ein Australier
zB., der sich jedes Jahr drei Monate frei nimmt. Sein beschädigter,
alter Brooks hatte auch schon über 100000km! Abends ging ich mit ihnen
ans Campfire Programm, wo sie einen Vortrag über den Park hatten.
92.85km, 5h35’, 16.6km/h, 4835.6km, ca.1200Hm, Grad 3
9. Juli 1996 Red Rock Pass Dienstag
Durch drei Staaten
Erst radelten wir leicht fallend entlang einem Fluss nach West Yellowstone
ausserhalb des Parks und in Montana liegend. Wir machten seit langem wieder
einmal Grosseinkauf in einem Supermarkt. Zudem kauften wir eine andere
Pumpe (Zefal mit Druckanzeige, Teleskop). Sibylle kaufte sich ein schöne
multifunktionelle Lowe-Fleece, die stark reduziert war. Wir trafen ein
junges neuseeländisches Radlerpaar. Wir fuhren schliesslich durch
Montana hindurch und über den Targhee Pass (7071ft/2156m; Continental
Divide) nach Idaho. Wir wollten die Strasse durch das Red Rock Wildlife
Refuge nehmen um dann über den Lemhi Pass nach Salmon zu fahren. Die
ist zwar eine mühsamere, jedoch mit Abstand nähere Weg. Erst
nahmen wir den falschen Weg und landeten beim Henrys Lake State Park in
einer Sackgasse. Als ging es durch den Gegenwind wieder zurück. In
einer Laundry füllten wir Wasser ab. Wir fanden den Abzweig etwas
südlicher. Nach kurzer Zeit endete die gesplittete Strasse und wir
mussten Schotterstrasse fahren. Es ging immer leicht steigend Richtung
Red Rock Pass (7120ft/2170m). Unterhalb des Passes zelteten wir in einer
schönen Waldlichtung mit Bachzugang. Wir zogen den Food in die Bäume,
da wir annahmen, dass wir in Bärengebiet sind. Wir hatten grosse Mühe
es hochzukriegen. Wir hatten die ganze Zeit exzellentes Wetter mit zwar
kühlen Nächten. Das war das zweite Mal, dass wir in einem Tag
in drei verschiedenen Staaten fuhren!
75.08km, 4h20’, 17.3km/h, 4910.6km, ca.800Hm, Grad 3
10. Juli 1996 Clark Canyon Reservoir RA Mittwoch
Über einsame Schotterstrassen
Morgens erklommen wir erst das letzte kurze Stück zum Red Rock
Pass (7120ft/2170m) und kamen zurück nach Montana. Wir kamen auf eine
fast baumlose Hochebene mit schönen Seen, die ein Wildlife Refuge
beinhalten Es hat vorallem viele Vögel. Vom Pass ging es fast nichts
runter. Die Qualität der Schotterstrasse wechselte ständig. Die
Strasse war jedoch vorwiegend rauh und schmal. Im kleinen Dörfchen
Lakeview nahmen wir Lunch und genehmigten uns ein Coke vom dort erstaunlichen
Coke-Automaten. Der letzte Abschnitt hatte dann doch noch einige steile
Hügel. In Monida kurz bevor wir auf die Interstate kamen trafen wir
Larry Jordan, einen BLM-Ingenieur. Er bot uns eine Mitfahrgelegenheit auf
dem Pickup an. Wir nahmen an, so dass wir genügend Zeit hatten um
Freitags in Salmon zu sein um auf die Bank zu gehen. Zudem hätten
wir teilweise auf der öden Interstate im Gegenwind fahren müssen.
In Lima fuhren wir rasch hinaus zur Tankstelle. Er spendierte uns einen
Drink. Er lud uns beim RV-Park beim Damm vom Clark Reservoir ab. Wir kauften
dort lediglich eine Büchse Mais und fragten nach Wasser. Wir bekamen
Wasser und die Managerin sagte uns erstaunlicherweise, dass wir besser
auf der anderen Seite in der BLM Recreation Area gratis zelten. Es war
ein guter Platz mit Tischen und Plumpskloo. Es war ein schöner Abend,
jedoch windig. Wir kreuzten nun schon das x.-Mal die Wege des Lewis and
Clark (Pioniere) Historic Trail. Es hatte stets teils interessante Informationstafeln,
die über das Geschehene informierte.
75.06km, 5h35’, 13.4km/h, 4985.7km, ca.600Hm, Grad 4
11. Juli 1996 Salmon Donnerstag
Steile Abfahrt nach Idaho
Wir entschlossen über den Lemhi Pass nach Salmon zu fahren obwohl
wir etwas unklare Informationen über die Strassenverhältnisse
bekamen. Die Strasse wird anscheinend selten gefahren. Dies ist der Pass
über den Lewis+Clark die Kontinentalscheide überschritten. Erst
ging es entlang dem Stausee auf und ab. Die Strasse folgte dann einem schönen
Tal immer leicht steigend. Wir mussten schliesslich auf eine Schotterstrasse
abzweigen, die in etwa 12km zum Pass hinaufführte. Es ging malerisch
durch ein schönes Farmtal. Nach der letzten Farm wurde die Strasse
noch einmal schmaler. Schliesslich war es nur noch ein Karrweg mit zwei
Spuren und einer Grassrille in der Mitte. Der Aufstieg war zum Glück
nicht steil. Auf dem Pass kamen wir wieder nach Idaho zurück. Die
Abfahrt war dann extrem steil und rauh! In Spitzkehren rüttelten wir
hinunter mit Zwischenstopps um unsere Finger auszuschütteln und den
Felgen eine Kühlpause zu gönnen. In der Abfahrt trafen wir eine
Gruppe Lehrer auf Ausflug, die doch ziemlich erstaunt waren uns hier zu
sehen. Weiter unten ging es dann besser vorwärts. Die Lehrer waren
auf Exkursion und schauten sich Plätze an, wo Lewis+Clark waren. Wir
machten etwa 3000ft (915m) Abfahrt. In Tendoy entschlossen wir noch nach
Salmon zu fahren. Mit einem Schnitt von ~30km/h rasten wir mit mir als
Windbrecher nach Salmon. Wir waren doch etwas enttäuscht keinen McDonalds
vorzufinden. Wir hatten schon fast Entzugserscheinungen. Wir quartierten
uns auf dem Camping auf einer schönen Wiese ein. Wir lernten wieder
eine Geologiestudenten Gruppe kennen.
106.26km, 6h19’, 16.8km/h, 5092.0km, ca. 800Hm, Grad 4
12. Juli 1996 Carmen Freitag
Endlich bekommen wir unsere Bankkarten
Heute war der grosse Tag gekommen an dem wir unsere Bank of America
Karten abholen können. Die Angestellten waren ganz überrascht,
dass wir doch noch kamen, da sie die Karten schon länger hatten. Wir
bekamen jedoch keinen PIN-Code. Es ist nur möglich im Staat in dem
das Konto eröffnet wurde eine Code zu beziehen. Geld bekamen wir jedoch
trotzdem. Die Angestellten waren sehr freundlich. Bei einer anderen Bank
bekamen wir die Checks zurück. Wir mussten jedoch noch mal über
Telefon viele Fragen über uns ergehen lassen. Die Leute waren etwas
skeptisch weil wir so spät kamen. Schliesslich kriegte Sibylle nach
ausfüllen von einigen Papieren die Checks doch noch. Im Supermarkt
kauften wir gross ein. In einem Markt kauften wir eine Kiste ‘Pralinen’
und dachten wir hätten einen guten Kauf gemacht. Es waren schliesslich
Schokoladenstücke mit süsser Füllung mit den komischsten
Geschmacksrichtungen. Im Park am Fluss assen wir dann alles durcheinander
während wir schrieben bis uns schlecht war. Wir fuhren schliesslich
am Nachmittag noch etwa 16km. Wir zelteten in einem schönen BLM-Park
in der Nähe von Carmen am Salmon River mit Wiese und Tischen. Es hatte
Wc’s, jedoch kein Trinkwasser. Dafür hatte es jede Menge Mücken.
Bereits in Salmon sagten uns die Leute, dass der Lost Trail Pass wegen
einer 9.5Meilen Baustelle für Radler geschlossen sei. Es sei unmöglich
mit Velos durchzukommen.
15.87km, 0h50’, 18.7km/h, 5107.8km, ca.50Hm, Grad 1
13. Juli 1996 Conner Samstag
Über verbotene Strasse nach Montana
Erst ging es leicht runter entlang dem Salmon River bis dieser bei
North Fork in einer Schlucht in der endlosen Wildnis verschwindet. Auch
Lewis musste klein beigeben und wieder aufsteigen. Es ging nun immer leicht
steigend durch schöne Wälder. Bei einem Restaurant in Gibbonsville
machten wir einen Colastopp. Das Personal sagte uns, dass wir nicht den
Pass hochfahren können. Sie schrieben für uns ein grosses Plakat,
wo drauf steht, dass wir eine Mitfahrgelegenheit zum Pass benötigen.
Kurze Zeit später kam dann auch schon das Verbotsschild für Radfahrer.
Wir fuhren bis zum Anfang der Baustelle durch. Es kamen jedoch keine Pickups.
Es war sowieso kaum Verkehr. Da Samstag war fuhren wir weiter, da niemand
arbeitete. Es war überhaupt nicht schlimm. Der Lost Trail Pass (7014ft/2138m)
zog sich zwar noch ein wenig dahin, war jedoch nicht sonderlich steil.
Die Passhöhe war nur 3-4km von der Kontinentalscheide entfernt. Die
Abfahrt nach Montana war berauschend. Man kam in ein schönes Tal mit
Wald und Weiden. Bei einem NF-Campground tankten wir Wasser auf. Das Camp
selber war wie immer zu teuer. Wir campten schliesslich im Bachbett bei
vielen Mücken nördlich von Conner. Der Tag war ziemlich warm.
Wir kommen mittlerweile auch wieder in tiefere Regionen. Wir sind heute
viel weiter gekommen als erwartet.
94.54km, 5h52’, 16.1km/h, 5202.4km, ca.1200Hm, Grad 4
14. Juli 1996 Missoula Sonntag
Rassige Fahrt nach Missoula
Heute ging es durch das lange, breite Tal nach Missoula. Es war vorwiegend
landwirtschaftliches Gebiet. Nach Darby sahen wir fast im Dorf neben der
Strasse in einem Flüsschen einen grossen Elch! Wir hatten stets leichten
Gegenwind, kamen jedoch sehr gut voran. In Hamilton genehmigten wir uns
einen Burger im McDonalds. In Lolo trafen wir einige Radler, die in einer
organisierten Gruppe die USA durchqueren. In Missoula gingen wir auf den
KOA-Campground, die billigere Tarife für Radler hatten (12$ statt
18$). Das war der grösste Ort, obwohl auch klein, seit Las Vegas!
Es hatte riesige Supermärkte!
119.81km, 5h12’, 23.0km/h, 5322.2km, ca.250Hm, Grad 3
15. Juli 1996 Missoula Montag
Ersatz der ersten Felge
Erst gingen wir in die Stadt und klärten, ob ich den Felgen
heute ersetzen lassen kann. Ich konnte das Velo abends um 16Uhr vorbei
bringen. Es hatte hier etwa vier Bikeshops! Wir machten einen Besuch beim
ACA (Adventure Cycling Association) Headquarter. Es gab Cookies (Guetzli)
und Kaffee! Wir schauten diverse Fotoalben an. Sie organisierten uns eine
Ortlieb Lenkertasche. Der Shop hatte jedoch nur noch eine. Ich bekam sie
ziemlich preisgünstig. Die Leute im ACA waren sehr hilfreich. Mein
Velo konnte ich abends abholen. Sie montierten einen Mavic 238 Felgen.
Bei Sibylles Velo kontrollierten sie die Lager und zentrierten. Ich kaufte
mir noch ein dünne Velo Fleece von Bellweather. Wir schauten uns das
schöne Pferdekarussell an. Jedes Pferd war verschieden und hatte eine
eigene Geschichte. Abends waren wir doch ziemlich geschafft. Auf dem Zeltplatz
diskutierten wir länger mit einem amerikanischen Radler. Abends assen
wir beim grossen Shopping Center in einem Restaurant Buffet zur Feier des
10000km von Sibylle! Wir stopften uns voll bis wir kaum noch heimradeln
konnten!
33.1km, 1h53’, 17.4km/h, 5355.2km, ca.100Hm, Grad 1
16. Juli 1996 St.Ignatius Dienstag
Morgens brauchten wir lange um fortzukommen. Wir nahmen ein kurzes
Stück die verkehrsreichen Interstate. Danach ging es relativ steil
über einen Pass. In Ravalli gönnten wir uns einen Shake und Softdrinks
im Restaurant. Der Shake war hervorragend mit frischen Erdbeeren. Es hatte
dort eine National Bison Range. Es ist jedoch verboten mit dem Velo durchzuradeln.
Bisons hatten wir eh schon genug gesehen. Also fuhren wir über den
nächsten Hügel nach St.Ignatius, wo wir bei einem Hostel campten.
Die Managerin war eine Deutsche. Sie hatten ein Ökogebäude aus
Pneus gebaut. Wir trafen drei Amerikaner, die ein Vermögen zum Duschen
zahlen mussten.
Ca. 75km, 4h, 17.5km/h, 5430.2km, 800Hm, Grad 3
17. juli 1996 Flathead Lake Mittwoch
Drei Plattfüsse
Kurz nachdem wir gestartet waren, hatte ich bereits eine riesigen
Nagel durch den Reifen, der gleich zwei Löcher fabrizierte. Es ging
relativ flach durch das Indianerresevat. Wir hatten kurze Zeit später
einen zweiten Nageldurchstoss! In einem brandneuen McDonalds bei Ronan
nahmen wir Lunch. Wir folgten entlang des Sees der kleineren Strasse am
Ostufer. Es ging durch Wald stets etwas auf und ab. Ich hatte schliesslich
noch einmal einen Plattfuss. Als wir am Flicken waren, kam eine alte Frau
vom anliegenden Haus. Sie war Norwegerin. Sie offerierte uns im See auf
ihrem Grundstück zu baden, was wir dann auch machten. Das Wasser hatte
eine angenehme Temperatur. Da es heiss war, war es eine willkommene Abkühlung.
Es hatte jedoch schon grosse Gewitterwolken im Süden. Wir richteten
uns schliesslich einige Kilometer weiter auf dem kleinen öffentlichen
Campground ein. Da es begann zu regnen, setzten wir uns mit einer grossen
Familienzusammenkunft unter den Shelter. Trinkwasser hatte es nicht, da
die Leitungen kaputt waren. Wir entschlossen deswegen nichts zu zahlen,
hatten dann jedoch ein lange Diskussion mit dem Camphost deswegen. Ich
holte im grössten Regen Wasser beim privaten Zeltplatz auf dem Hügel
nördlich. Es hörte später wieder auf mit dem Regen.
71.29km, 3h11’, 22.4km/h, 5501.5km, ca. 500Hm, Grad 2
18. Juli 1996 Columbia Falls Donnerstag
Keine Post
Morgens war es kühl und neblig. Es ging weiterhin auf und ab
entlang des Sees. Auf der Hauptstrasse zurück vor Kalispell wurde
es dann wieder verkehrsreich. Erst hatten wir noch eine belanglose Auseinandersetzung
über einen unwichtigen Strassennamen. In Kalispell setzten wir uns
erst in den BurgerKing. Dann suchten wir die Post und wurden erst an die
falsche verwiesen. Also mussten wir wieder zurück und in ein neues
Postgebäude ausserhalb fahren. Wir hatten jedoch keine Post. Wir diskutierten
und entschieden um den Glacier Nationalpark herumzufahren und nach Kalispell
zurück zu radeln. Wir kauften noch in einem der vielen grossen Supermärkte
ein und fuhren nach Columbia Falls. Es war eine breite grosse Strasse.
Im Ort fanden wir entlang der Strasse in einem Park bei der Touristinfo
einen guten Shelter zum Übernachten. Es hatte BBQ Stellen und ein
Dach mit Mauern rundherum, so dass wir kein Zelt aufstellen mussten. Beim
Fluss fand ich gutes, trockenes Holz. Wir machten uns leckere Hot Dogs.
86.20km, 4h13’, 20.5km/h, 5587.7km, ca. 300Hm, Grad 2
19. Juli 1996 Avalanche Campground (Glacier
NP) Freitag
Jassen wegen Veloverbot
Erst ging es über Hungry Horse nach West Glacier immer leicht
steigend mit kurzen Zwischenabfahrten. Es war ziemlich touristisch mit
vielen Motels, Zeltplätzen, Vergnügungsparks etc. Überall
konnte man hier Heidelbeeren kaufen, die hier nicht Blueberry sondern Huckleberry
heissen. In West Glacier holten wir uns Infos im Alberta Visitorcenter,
das sehr modern war. Auf den WC’s hatten sie elektronischen Spülung
am Waschbecken. Es hing ein Schild dort, dass man erst dreimal in die Hände
klatschen muss, dass das Wasser kommt. Das ist doch wohl wieder eine Verarschung
der Amerikaner durch die Kanadier! Wir kriegten eine gute Alberta Karte
und ein Zeltplatzverzeichnis. Danach fuhren wir zum See hinunter in den
Park. Gleich vor dem Gate trafen wir ein amerikanisches Radlerpaar, die
uns erzählten, dass es auf dem Pass schweinekalt gewesen sei. Am See
trafen wir einen japanischen Radler, der doch für die Temperaturen
ziemlich wenig Kleider mitführte. Wir bekamen die Information, dass
nicht nur am Pass sondern auch entlang des Sees zwischen 11Uhr und 16Uhr
ein Bikeverbot ist. Dies haben sie eingeführt, da teilweise sehr viel
Verkehr ist und die Strassen eng sind. Also setzten wir uns in Apgar ins
Restaurant, da es sehr kalt war. Wir tranken den ganzen Nachmittag Coffee
Refills und jassten. Wir fuhren schliesslich die schöne Strasse entlang
des Sees bis zum Avalanche Campground, wo sie Hiker/Biker Sites und Bärenboxen
hatten. Das Wetter war bedeckt und kalt.
55.33km, 2h51’, 19.5km/h, 5643.0km, ca.500Hm, Grad 3
20. Juli 1996 St.Mary Samstag
Über den eisigen Logan Pass
Wir standen frühmorgens auf um um 11Uhr über den Logan
Pass (6046ft/2026m) zu sein. Es war kühl und Nebel schlich in den
Bergen herum. Unterwegs trafen wir noch einen amerikanischen Vater mit
Frau und Tochter auf Velos die eine Panne hatten. Danach fing es an zu
steigen. Die Steigung bis auf den Pass war jedoch nicht so steil. Teilweise
hatte es Schneereste und viel Wasser auf der Strasse. Es wurde kalt auf
dem Pass. Ich sah kurz unter dem Pass einige Bergziegen (Mountain Goats).
Ich fuhr allein voraus. Einige Wochen vorher brach unter dem Pass ein grosser
Felsbrocken aus dem Berg und begrub ein Auto mit Touristen. Auf dem Pass
waren Bauarbeiten und die Parkplätze waren geschlossen. Ein Arbeiter
sagte uns, dass es morgens einige Grade unter Null war! Wir waren etwa
um 1030Uhr oben. Wir zogen alle unsere Kleider an und schlotterten uns
die schöne Abfahrt hinunter. Durch den extremen Rückenwind waren
wir schnell in St.Mary. Dort hatte es einige Motels, Campground, Touristenshops
und einen kleinen Supermarkt. Durch die Kälte und den Wind zogen wir
ins Restaurant für einige Kaffees. Draussen hatten wir Krisensitzung
und entschlossen schliesslich uns in Calgary für etwa einen Monat
z trennen. Wir dachten es sei gut ein Stück Ruhe zu haben. Wir würden
uns wieder in Astoria treffen. Wir fuhren zurück zum Zeltplatz und
campten dort gratis. Es war ein ziemlich windiger Abend, jedoch östlich
der Berge besseres Wetter.
57.77km, 3h33’, 16.3km/h, 5700.8km, ca.1200Hm, Grad 4
21. Juli 1996 Marias Pass Sonntag
Durch geschlossene Strassen
Es war immer noch windig. Nach Bikeführer erwartete uns drei
saftige Hügel. Der erste davon war schon der schlimmste. Danach ging
es länger auf und ab durch herrliche Almwiesen und Fichtenwälder.
Den Wind hatten wir vornehmlich im Rücken. Es gefiel uns toll obwohl
es kaum einmal flach war. In Kiowa assen wir Lunch. Die direkte Strasse
nach East Glacier war gesperrt wegen Bauarbeit. Wir hätten über
Browning fahren müssen, was die doppelte Distanz gewesen wäre.
Da Wochenende war fuhren wir durch die Baustelle. Erst mussten wir jedoch
die schweren Räder über eine Schranke heben. Es ging über
einen schönen Pass. Es war herrlich ganz ohne Verkehr zu radeln. Durch
die Baustelle kamen wir gut durch. In der Abfahrt war eine Kuhherde in
der Strasse. Anstatt zur Seite zu gehen liefen sie gemächlich vor
uns her! Also scheuchten wir sie für ne ganze Weile die Strasse hinunter
und konnten immer wieder einige hinter uns lasse. Die Abfahrt war trotzdem
ein Genuss. In East Glacier gönnten wir uns einen leckeren Shake.
Im flachen Aufstieg zum Marias Pass (5220ft/1591m; Continental Divide)
überholte uns ein riesiger Güterzug, der kaum schneller war als
wir. Es ist immer schön, wenn die Zugführer uns sogar zuwinken.
Westlich das Pass campten wir im NF Campground. Die Foodtaschen gaben wir
dem netten Camphost ins Auto. Wir rechneten unsere Finanzen aus und kamen
uns fast noch in die Haare!
84.48km, 5h23’, 15.6km/h, 5785.3km, ca.1300Hm, Grad 4
22. Juli 1996 Columbia Falls Montag
Geburtstag
Nun, heute ist mein 27. Geburtstag! Die Strecke nach West Glacier
ging immer leicht hinunter und durch viel Wald immer im Tal. Wir sahen
einige Rafter im nicht gerade interessanten Fluss. Vor West Glacier verlor
ich langsam Luft. Ich fuhr voraus. Im Dorf trafen wir zwei Radler. Wir
flickten den Plattfuss und liessen noch Briefe runter. Es war relativ easy
nach Columbia Falls zu fahren. In einer Abfahrt überholte mich ein
Kleinbus so nah, dass mir fast das Herz stehen blieb! Wir entschlossen
wieder im Shelter zu Übernachten und BBQ zu machen. Wir kauften bei
Fred Meyer (Supermarkt) gross ein. Sie berechneten uns noch ein teures
Hundefutter, so dass wir Geld zurück bekamen. Wir hatten wieder ein
nettes Feuer. Wir assen Maiskolben, Steak, Gemüse, etc. und viel Dessert.
Wir hatten viel zu viel! Im Toilettengebäude genehmigten wir uns ein
‘Trockendusche’. Die letzte Dusche war in St.Ignatius (16.7)! Die Nacht
war sehr windig.
87.88km, 4h10’, 21.0km/h, 5783.1km, ca.400Hm, Grad 2
23. Juli 1996 Olney Dienstag
Doch noch Post
Erst radelten wir nach Kalispell zurück. Wir besuchten nochmals
Walmart. Wir kaufen dort jeweils Brownies, die hier billiger sind, Schläuche
und diverses Billigmaterial ein. Diesmal hatten wir Post. Sibylle hätte
zwar noch einen Brief mehr erwartet. Wir radelten weiter durch eine staubige
Baustelle entlang einer verkehrsreichen Strasse nach Witefish. Dies ist
ein sehr touristischer Ort, hat uns jedoch gefallen. In einem Outdoorshop
kauften wir uns zwei putzige Bärenglöckchen (blau=Urs, rot=Sibylle),
die wir am Lenker befestigten und uns für den Rest des Trips begleiten
sollen. Die Bären wird es nicht verscheuchen, da sie am Velo kaum
Lärm machen. Wir besuchten noch den McDonalds um uns von der Hitze
zu kühlen. Im Dorf statteten wir einem netten Bikeshop einen Besuch
ab. Gleich nach dem Dorf hatte ich beim Eingang zum Golfplatz erneut einen
Plattfuss. Zum Glück hatten wir die Zefal-Pumpe! Nach dem Ort wurde
es wirklich leer. Ausser Wald gab es nur noch Wald. In Olney, einem ausgestorbenen
Nest, versuchten wir vergeblich Wasser zu organisieren, da wir keine Leute
finden konnten. Schliesslich fanden wir den Zeltplatz am Dog Creek, der
wunderschön an einem Flüsschen in einer Waldlichtung gelegen
ist. Der Besitzer veranstaltet hier auch grosse Harley Meetings. Er hat
spezielle Preise für Radler und Biker. Ein alter Mann kam auch mit
dem Velo von Norden her. Er radelte in einem Tag von Fernie, wobei zu sagen
ist, dass er einen zusätzlichen Batterieantrieb am Rad hat. Abends
muss er jeweils eine Steckdose haben, um die Batterien aufzuladen. Endlich
bekamen wir wieder eine Dusche nach vollen sieben Tagen ohne!
91.95km, 4h27’, 20.6km/h, 5965.1km, ca.600Hm, Grad 3
24. Juli 1996 Elko Mittwoch
Kanada
Nach dem langen Tag gestern waren wir heute müde. Es ging wiederum
durch grosse Wälder unterbrochen von einem See. Bei einer Rangerstation
machten wir WC-Halt für Sibylle. In Eureka, dem letzten Ort vor der
Grenze zu Kanada, assen wir Lunch. Wir kauften uns ein Multipack Sale-Gebäck
(mmh). In der kleinen lokalen Bibliothek besuchten wir beide die Toilette.
Im Park, wo wir sassen, ritten zwischendurch plötzlich Kinder in einem
Höllentempo durch den Park und über die Strasse! Es war wiederum
ziemlich heiss. Am kleinen Zoll angelangt mussten wir einige Fragen über
uns ergehen lassen. Ob wir Waffen hätten, Bärenspray, wieviel
Geld, was wir arbeiten, wohin wir wollen etc. Wir sagten, dass wir an die
Ostküste fahren und dass wir sechs Monate brachen. Diese bekamen wir
denn auch ohne Probleme und ohne Visum. Ein anderer Beamte kam noch mit
uns ins Gespräch. Seine Frau ist Schweizerin und hat einen kleinen
Shop in der Nähe. Das auffälligste, das änderte waren die
Kilometertafeln und die Verkehrsschilder in zwei Sprachen. Es war hier
praktisch kein Verkehr. Im Shop hielten wir denn auch und hatten ein kurzes
Gespräch und füllten Wasser ab. Wo der Elk River mit der Strasse
kreuzte fuhren wir zum Fluss hinunter zum Campen. Beim Hinunterfahren fuhr
ich über meinen Pass, der mir durch den holprigen Weg aus der Kartentasche
fiel. Ich habe nun Reifenspuren über den Pass. Wir hatten wiederum
grosse Probleme die Essenstaschen hochzuziehen. Zudem hatte ich grosse
Probleme mit Insekten, die mir irgend etwas anspritzten. Ich glaube, es
waren rote Ameisen auf die ich ja bekanntlicherweise besonders heikel reagiere.
Ich hatte einen Oberschenkel rot entzündet!
88.08km, 4h29’, 19.6km/h, 6053.2km, ca.600Hm, Grad 3
25. Juli 1996 Fernie Donnerstag
Müde Beine
Erst mussten wir diese verdammt steile Schotterstrasse hoch zur Hauptstrasse
hochfahren. Die Fahrt bis zum Highway ging durch Wald und hatte kaum Verkehr.
Vom Highway an ging es dann immer leicht steigend nach Fernie. Wir waren
sehr müde. Ich hatte Nackenbeschwerden. In Fernie stürzten wir
uns erst in den Overwaitea und probierten viele verschiedenen Bulkfood
aus. Die Auswahl war riesig. Als wir herauskamen hatte ich Platten. Ich
pumpte kurz und so kamen wir gerade noch zum Park hinunter, wo wir den
Rest des Tages mit faulenzen verbrachten. Fernie ist ein Wintersportort.
Im Sommer ist nicht viel los. Am Spätnachmittag fuhren wir weiter.
Beim Visitorbüro machten wir noch Halt um uns mit Infomaterial einzudecken.
Wir hatten die ganze zeit Gegenwind. Bei einer Rest Area steuerten wir
schliesslich hinein um dort an den Tischen Abendessen zu kochen. Es wäre
eigentlich nicht erlaubt gewesen zu übernachten. Also schlugen wir
uns in Hinterholz und stellten das Zelt auf. In diesem Moment begann ein
heftiges Gewitter. In der Rest Area hatte es noch ein älteres Ehepaar
im Wohnmobil und hunderte von Hasen. Es hatte zwar eine Pumpe, es kam jedoch
kein Wasser.
65.05km, 3h47’, 17.2km/h, 6118.2km, ca.500Hm, Grad 2
26. Juli 1996 Bellevue Freitag
Vier Plattfüsse
Morgens ging es relativ früh los. Wir wurden ziemlich nass als
wir durch das hohe Gras liefen. In Sparwood schauten wir uns den World’s
largest Truck an. Dieser Truck, der für das Kohlebergwerk gebraucht
wurde, ist gigantisch. Die Mitte des Rades kam mir bis zur Nasenspitze!
Wir kauften noch im Supermarkt ein, wo wir eine Gruppe ACA-Radler trafen.
Ich hatte bereits bis Sparwood zwei Plattfüsse! Die Löcher waren
auf der Felgenseite. Von nun an hatten wir starken Rückenwind. Das
Wetter war wieder gut. Bis zum Crowsnest Pass (1396m/4580ft) hatte ich
noch zwei weitere Platten. Schliesslich montierte ich ein zweites Felgenband.
Danach hatte ich keine Probleme mehr. Die Fahrt zum Pass war einfach, da
fast flach und mit gutem Wind flogen wir fast hoch. Schliesslich ging es
zum eigentlichen Pass, wo schon einige Male hinunter! Es hatte einige schöne
Seen auf der Passhöhe und es war doch recht gebirgig rundherum. Es
war eine Kontinentalscheide. Wir kamen von British Columbia (B.C) in die
Provinz Alberta. Beim grossen, neuen Alberta Welcome Center assen wir Lunch.
All diese Welcome Centers wurden wegen den olympischen Winterspielen 1988
in Calgary gebaut. Anschliessen kamen einige lose Orte, die all zur Gemeinde
Crowsnest Pass gehören. Nach Blairmore war ein riesiger Bergsturz.
Nicht so lange her fiel ein grosser Teil des Berges ins Tal und überschüttete
das ganze Tal bis weit auf die andere Seite. Teils waren die Steinblöcke
häusergross. Wir kamen zum zweitletzten Dorf Bellevue und fanden dort
einen Zeltplatz der Gemeinde (municipal). Es hatte lediglich eine Donation
Box. Es hatte eine schöne Wiese mit Tischen und Bänken und sogar
freies Feuerholz, das von einigen Leuten leider missbraucht wurde. Wir
trafen einen amerikanischen Radler (Tim von Petaluma CA), der auch auf
dem Platz zeltete. Wir trafen ihn glaube ich schon in Missoula. Es hatte
keine Duschen, jedoch Toiletten.
62.96km, 3h04’, 20.5km/h, 6181.2km, ca. 800Hm, Grad 2
27. Juli 1996 Longview Samstag
Dorffest in Longview
Wir konnten ziemlich früh starten. Bis zum Abzweig hatten wir
noch Wind bis wir in den Highway 22 einkehrten. Es hatte dort schon ein
Schild, dass es bis nach Longview keinen Service gibt (no gas - no service
next 135km). Die Strecke war vorwiegend Farmland. Wir fuhren entlang der
Foothills (Ausläufer) der Rocky Mountains. Links von uns waren die
ersten Berge, rechts von uns begannen langsam die flachen, baumlosen und
endlosen Prärien. Die Strasse führte entlang einer grossen Gasleitung.
Hier in der Gegend gibt es viel Gas. Lunch assen wir in der Nähe einer
Verdichterstation (?) im Schatten einiger Bäume. Da wir guten Rückenwind
hatten, kamen wir gut vorwärts. Die Strecke war leicht hügelig.
Gleich vor Longview ging es steil zum Fluss hinunter und noch steiler hoch.
Schon als wir ins kleine Dorf kamen, sahen wir, dass hier ein Fest im Gange
ist. Am Ende des Dorfes hatte es einen Municipality Zeltplatz mit waren
Duschen für 5$ pro Platz.! Es hatte wegen dem Fest einige Leute. Die
Wiese war hervorragend und wir hatten auch Tische. Etwa 20-30m von uns
weg hatte es eine Erdölpumpe, die 24 Stunden am Tag vor sich hinquitschte.
Gerade über den Zaun hinweg hatten die Kids ein Schafreiterrennen,
das ziemlich Trubel produzierte. Wir schauten uns im Dorf um. Lebensmittel
gab es nur im Tankstellenladen. In einem neu eröffneten Anitquitätenshop
waren die drei Kanadier(innen) ziemlich interessiert an uns. Sie gaben
uns einen Beutel kanadischen Wildreis mit, der sonst nicht zu bezahlen
ist. Wir entschlossen abends bei der Feuerwehr BBQ-Buffet essen zu gehen.
Also machten wir uns frisch für den Abend. Seit dem 23. Juli bekamen
wir wieder eine Dusche. Beim Buffet hatte es relativ viele Leute, das heisst
hier in Longview das ganze Dorf! Wir setzten uns an einen Tisch mit Farmern,
die doch ziemlich erstaunt waren, wieviel wir assen. Patricia (Trish) organisierte
schliesslich noch einen Sack Brötchen für uns. Es war interessant
mit ihnen zu sprechen. Das Feuerwerk sahen wir vom Campground aus. Wir
waren nach dem langen Tag müde. Unsere Zeltnachbarn feuerten mitten
in der Nacht Feuerwerk los und machten einigen Lärm am Feuer bis Sibylle
‘Shut up!’ rief!
124.92km, 5h55’, 21.1km/h, 6306.1km, ca.1000Hm, Grad 3
28. Juli 1996 Calgary Sonntag
Fahrt nach Calgary
Wir standen früh auf, um zeitig in Calgary zu sein, da es immer
noch ein langer Weg ist. Wir machten extra laut und klingelten mit den
Glocken. Erst ging es über einen Hügel nach Black Diamond. Kurz
nach Turner Valley trafen wir einen Holländer mit speziellem Liegerad,
der in einem Monat von Las Vegas nach Calgary fuhr. Er war schliesslich
etwas schneller unterwegs. Die Strecke war ausser einer staubigen holprigen
Baustelle schön. Es war eine windige Gegend. Schliesslich kamen wir
auf die grosse Einfallstrasse 22X. Da wir eine gute Stadtkarte (official
provincial map) und etwa wussten wohin wir wollten fuhren wir frei. Wir
verliessen den Highway und fuhren über steile Strassen in die Stadt
hinein. Man hatte gute Aussichten über die Stadt hinweg. Die Stadtgrenze
war völlig abrupt und sah wir eine Linie in der Landschaft aus. Wir
streiften hier auch noch ein Indianerreservat. Vom Beginn der Stadt hatte
es überall gute Fahrradwege mit guter Beschilderung und vielen Radlern,
die die Wege auch benutzten. Calgary ist eine der wenigen Grossstädte,
die die Radwege von Anfang an bei der Planung berücksichtigt haben.
Wenn wir nicht wussten wo weiter trotz der Beschilderung stoppten wir einfach
den nächsten Radler an. Es ging durch viel Wald. In einem kleinen
‘Tal’ war die Strasse weggeschwemmt. Sie hatten vor kurzem einen heftigen
Sturm mit viel Hagel. Schliesslich fanden wir den nächsten RV-Park
zum Zentrum am Bow River (~7km). Es hiess zwar im Campführer ‘keine
Zelte’. Da wir Radler waren gab sie uns jedoch einen Platz zu einem besseren
Preis als die RV’s. Wir zahlten für drei Nächte mit Kreditkarte.
Wir kauften im Safeway Chicken, Chips und Cola und assen beim Baseballfeld
während wir ein Spiel ansahen. Es hatte dort auch eine Baseball Trainingsmaschine.
Es ist wahnsinnig wie schnell die Bälle kommen!
87.40km, 4h21’, 20.1km/h, 6393.5km, ca.600Hm, Grad 3
29. Juli 1996 Calgary Montag
Shopping in Calgary
Wir fuhren entlang dem Bow River nach Downtown alles auf guten Radwegen.
Wir orientierten uns erst und suchten dann MEC. Sie haben erst vor kurzem
einen neuen, riesigen Shop eröffnet. Er war riesig! Wir waren sehr
lange dort, schauten alles an und probierten viel aus. Sie hatten auch
viel Velozubehör. Wir hingen schliesslich noch in der Stadt herum
und gingen am späteren Nachmittag noch einmal zu MEC zurück.
Abends assen wir in ChinaTown in einem vietnamesischen Restaurant.
41.18km, 2h25’, 16.9km/h, 6434.7km, , Grad 1
30./31. Juli 1996 Calgary Dienstag/Mittwoch
Shopping in Calgary
Wir suchten vorallem nach Zelten in diesen zwei Tagen. Sibylle kaufte
schliesslich ein grünes North Face Starfire. Gegenüber dem alten
Bullfrog Modell sind einige Sachen geändert worden. Ich fand beim
Vorzelt im Ripstop-Nylon einen Fabrikationsfehler. Wir kriegten einen Diskount
nachdem die Dichtheit getestet wurde. Wir kauften noch: Olympus Mju Fotokamera,
MSR-Benzinleitung mit Shaker Jet Ventil und flickten den alten Kocher,
MSR-Kochgeschirr (Sigg wäre schön, jedoch sehr teuer), Reifen
(Continental Town+Country), diverses Werkzeug, MEC-Hose, Lonely Planet
Führer (Mexiko, Zentralamerika), Avocet Uhr/Höhenmesser, Benzinflasche,
Sonnenbrillen, etc. Auf dem Zeltplatz sortierten wir alles und teilten
auf. Einmal gingen wir für Lunch chinesisches Buffet essen. Abends
assen wir vietnamesisch im erstaunlich grossen Chinatown. Einmal sahen
wir auf der Rückfahrt einen Biber im Bow River. Es hatte extrem viele
Gänse entlang des Radweges. Eine lag regungslos überfahren in
der Wiese!
Ca.74km
Statistik Monat Juli 1996:
Datum |
Etappenort |
Km |
Sth |
km/h |
Total |
Hm |
Grad |
1.7.96 |
Daniel |
90.00 |
4.50 |
20.0 |
4323.0 |
150 |
2 |
2.7.96 |
Jenny
Lake |
100.00 |
5.00 |
20.0 |
4423.0 |
1000 |
2 |
3.7.96 |
Jenny
Lake |
5.00 |
0.28 |
18.0 |
4428.0 |
300 |
1 |
4.7.96 |
Colter
Bay |
92.00 |
3.83 |
24.0 |
4520.0 |
400 |
2 |
5.7.96 |
Grant
Village |
63.54 |
3.48 |
18.2 |
4583.5 |
900 |
3 |
6.7.96 |
Madison
Jct |
75.66 |
4.12 |
18.5 |
4659.2 |
800 |
3 |
7.7.96 |
Tower
Falls |
90.00 |
5.00 |
18.0 |
4749.2 |
1000 |
3 |
8.7.96 |
Madison
Jct |
92.85 |
5.58 |
16.6 |
4842.1 |
1200 |
3 |
9.7.96 |
Red
Rock NWR |
75.08 |
4.33 |
17.3 |
4917.1 |
800 |
3 |
10.7.96 |
Lewis
Res. |
75.06 |
5.58 |
13.4 |
4992.2 |
600 |
4 |
11.7.96 |
Salmon |
106.26 |
6.32 |
16.8 |
5098.5 |
800 |
4 |
12.7.96 |
Carmen |
15.87 |
0.83 |
18.7 |
5114.3 |
50 |
1 |
13.7.96 |
Darby |
94.54 |
5.87 |
16.1 |
5208.9 |
1200 |
4 |
14.7.96 |
Missoula |
119.81 |
5.20 |
23.0 |
5328.7 |
250 |
3 |
15.7.96 |
Missoula |
33.01 |
1.88 |
17.4 |
5361.7 |
100 |
1 |
16.7.96 |
St.Ignatius |
75.00 |
4.00 |
17.5 |
5436.7 |
800 |
3 |
17.7.96 |
Flathead
Lake |
71.29 |
3.18 |
22.4 |
5508.0 |
500 |
2 |
18.7.96 |
Columbia
F. |
86.20 |
4.22 |
20.5 |
5594.2 |
300 |
2 |
19.7.96 |
McDonalds
L. |
55.33 |
2.85 |
19.5 |
5649.5 |
500 |
3 |
20.7.96 |
St.Mary |
57.77 |
3.55 |
16.3 |
5707.3 |
1200 |
4 |
21.7.96 |
Marias
Pass |
84.48 |
5.38 |
15.6 |
5791.8 |
1300 |
4 |
22.7.96 |
Columbia
F. |
87.88 |
4.17 |
21.0 |
5879.6 |
400 |
2 |
23.7.96 |
Olney |
91.95 |
4.45 |
20.6 |
5971.6 |
600 |
3 |
24.7.96 |
Roosville |
88.08 |
4.48 |
19.6 |
6059.7 |
600 |
3 |
25.7.96 |
Fernie |
65.05 |
3.78 |
17.2 |
6124.7 |
500 |
2 |
26.7.96 |
Bellevue |
62.96 |
3.07 |
20.5 |
6187.7 |
800 |
2 |
27.7.96 |
Longview |
124.92 |
5.92 |
21.1 |
6312.6 |
1000 |
3 |
28.7.96 |
Calgary |
87.40 |
4.35 |
20.1 |
6400.0 |
600 |
3 |
29.7.96 |
Calgary |
41.18 |
2.42 |
16.9 |
6441.2 |
50 |
1 |
30.7.96 |
Calgary |
43.90 |
2.50 |
17.6 |
6485.1 |
50 |
1 |
31.7.96 |
Calgary |
30.00 |
1.50 |
20.0 |
6515.1 |
50 |
1 |
|
Total |
2282.07 |
121.62 |
18.8 |
2282.1 |
18800 |
79 |
|
Durchschnitt |
73.62 |
3.92 |
18.8 |
|
606 |
2.5 |