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1. März
1997 Upper Coomera (Gold Coast) Samstag
Möglichst schnell durch Surfers Paradise (Bikers Hell)
Morgens kam ich später weg als ich eigentlich wollte, da ich
Surfer Paradise passieren wollte. Bei der Kreuzung am Pacific Highway nahm
ich anstatt die direkte Strasse den engen, verkehrsreichen Highway. Ich
nahm schliesslich eine kleine Strasse, die links abging und teils Schotter
war, die mich auf die Strasse nach Mullumbimby führte. Im Ort fand
ich einen guten Bikeshop. Ich liess meinen Freilauf kontrollieren, da die
ganze Kassette schon seit längerem Spiel hatte. Und siehe da: Der
ganze Freilauf war gebrochen und die Kugeln fielen gleich heraus. Also
konnte ich einen Spaziergang durch das ‘Hippydorf’ machen währenddessen
er die Reparatur (60-70$) vornahm. Der Konus war auch wieder einmal durchgefahren.
Die Strasse zurück zum Highway war wunderschön und ging über
einige Hügel durch Regenwald. Ich fuhr schliesslich runter zur Küste
nach New Brighton um lediglich herauszufinden, dass die eingezeichnete
kleine Strasse geflutet und voll von Löchern sei. Also musste ich
wieder zurück und über Wooyung fahren. Mit dem Rückenwind
kam ich dann gut vorwärts und war schnell oben an der Gold Coast.
Bei Coolangatta überquerte ich die Grenze zu Queensland. Was ich erst
nicht merkte war, dass sie hier in diesem Staat keine Sommerzeit haben.
Ich stattete Happy Jacks einen Besuch ab und hatte einen Blick für
Surfers Paradise, das ich möglichst schnell wieder verliess. Das ist
im wahrsten Sinne eine Touristenhölle und erinnerte mich etwas an
Orte in Spanien. Für grosse Partynächte der Australier ist dies
der richtige Ort. Ich fuhr noch im Dunkeln Richtung Tambourine und fand
schliesslich doch noch einen Wald ohne Zaun, wo ich campen konnte.
139.00km, 6h35’, 21.1km/h, 22409.2km, 155Hm, Grad 2
2. März 1997 Brisbane Sonntag
Über steile Hügel nach Brisbane
Erst ging es steil über einige Hügel um dann extrem steil
bis über 500 hoch nach North Tambourine zu steigen. Es war schön,
jedoch äusserst streng. In der Abfahrt traf einen MTB-Biker mit zwei
Velos am Strassenrand. Sie hatten gerade einen Unfall. Sein Freund ‘kratzte’
die Kurve und brach sich die Schulter und Rippen. Er wurde ins Spital gebracht.
Sein Freund versuchte mit dem zweiten Bike eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen.
Die Strasse hoch nach Logan war ziemlich schmal und hatte Sonntagsverkehr.
In der Stadt selber war es gut Sonntags zu kommen. Das Hostel (YHA) fand
ich problemlos. Es ist gross und ein wenig trocken eingerichtet. Nachdem
ich mich eingerichtet habe, hatte ich noch einen kurzen Blick für
die Stadt. Abends traf ich die Österreicherin Brigitte, die alleine
mit dem Motorfahrrad unterwegs ist. Ich kochte mit ihr zusammen einen Griess.
Abends diskutierten wir noch mit einem Engländer, der gesponsert mit
dem Motorbike um die Welt fährt und einem australischen Motorbikerpärchen.
90.24km, 5h17’, 17.0km/h, 22499.6km, 1040Hm, Grad 4
3. März 1996 Brisbane Montag
Stadtbummel in Brisbane
Als ich morgens die Kette wechseln wollte sah ich, dass ich den Park
Tool Kettenöffner in Byron Bay liegen liess. Also ging ich gleich
in die Stadt. Ich brachte das Velo zum Tretlagercheck. Auf der Post hatte
ich einen Brief. Daheim scheint alles in Ordnung zu sein. Sibylle schrieb
mir auch. Sie ist mit Alois durch Mexiko gefahren und ist mittlerweile
in Cabo San Lucas auf der Baja California. Michele schrieb mir auch. Anscheinend
war der Brief jedoch zu gross zum Schicken, da sie Fotos beigelegt hatte.
Bei United Airlines bekam ich die Auskunft, dass der Weiterflug nach San
Francisco lediglich 68US$ kosten würde. Den Rest des Tages hing ich
in der Stadt herum. Vor Sonnenuntergang ging ich im Southbank Park schwimmen.
Abends diskutierte ich mit Brigitte. Sie wird weiter entlang der Ostküste
fahren. Ich entschied westwärts weiterzugehen, da es hier immer noch
sehr feucht ist. Zudem liegt ein tropischer Cyclone im ‘Busch’ und nördlich
nicht mehr so viele Alternativen zum Highway bestehen (viel Verkehr).
10.76km, Grad 1
4. März 1997 Oakey Dienstag
Richtung Outback
Ich versuchte schon um 8Uhr auf den Suburbzug nach Rosewood zu kommen,
da es erlaubt wäre in Peak Zeiten in die andere Richtung zu fahren.
Also wechselte ich die gebrochenen Speichennippel, zentrierte und wechselte
vorne von Michelin auf Schwalbe City Jet Bereifung. In Ipswich musste ich
noch den Zug wechseln. Die Fahrt war etwa 40-50km und kostete mich 9.10$.
In Rosewood konnte ich eine ruhige Überlandstrasse nehmen. In Laidley
habe ich meine alte geliebte Plastikflasche, die ich seit dem Goosenecks
SP (Utah), vergessen. Ich habe im Dorfzentrum gegessen. Bei Gatton kam
ich auf den Wareg Highway. Vor Toowoomba ging es dann vier km sehr steil
hoch. Es ging bis über 600m hoch. Die Stadt war ziemlich gross. Ich
habe im Franklins meine Vorräte aufgestockt und im McDonalds etwas
gegessen. Mit tollem Rückenwind ‘flog’ ich aus der Stadt, da es leicht
abwärts ging. Kurz vor Oakey zeltete ich hinter Büschen bei der
Strasse. Es hatte zuviel Verkehr um in die Nach t hinein zu fahren. In
Toowoomba hat sich bei meinem Schuh die Sohle gelöst.
106.50km, 5h19’, 20.0km/h, 22616.9km, 890Hm, Grad 4
5. März 1997 Miles Mittwoch
Kaputte Schuhe und nasser Abend
Ich versuchte früh zu starten, verschlief jedoch. Ich startete
und ass dann in Oakey Frühstück. Unterwegs hatte ich noch grössere
Probleme mit dem Sensor. Das Wetter war bedeckt, hatte jedoch guten Rückenwind.
Ich war schnell in Dalby, wo ich erstaunlicherweise einen McDonalds vorfand.
Ich kaufte Tape, um meine Veloschuhe zu flicken. Ich schickte die Filme
von hier weg. Vor Chinchilla begann es dann heftig zu regnen und der Wind
stoppte auch. Ich stand erst unter, fuhr dann jedoch weiter. Etwa 25km vor
Miles nahm mich ein Farmerpaar mit Pickup mit. Ich zeltete nach Miles.
Es war eine sumpfig, matschige und mückenreiche Angelegenheit.
172.10km, 6h44’, 25.5km/h, 22789.1km, 205Hm, Grad 3
6. März 1997 Amby Donnerstag
Abendlicher Kampf mit den Jumbo-Mücken
Morgens schaute ich, dass ich möglichst schnell aus dem moskitogetränkten
Matsch kam. Es war kein Regen mehr, jedoch bedeckt. Der Wind war jedoch
wieder zurück. Die ‘Orte’ waren bis Roma etwa 30km auseinander jedoch
klein. In dieser Gegend sieht man die Orte schon von weitem. Man sieht
hier nicht wie in Europa die Kirche, sondern die riesigen Silotürme
von vielen Kilometern weg schon. In Dulacca ass ich Frühstück
und in Wallumbilla ass ich einen kleinen Lunch. Bei der Rest Area war ein
Paar mit sechs Kamelen. Sie reisten umher. Bereits am Tage gestern hörte
ich von ihnen. Vor Roma hatte es eine lange Baustelle. In dieser Gegend
sehe ich nun immer mehr die Roadtrains. Sie sind zwar gross und lang, haben
jedoch hier ‘nur’ zwei Anhänger. Die Gegend hier wechselt von Farmland
zu Buschland. Es hat leichte, rollende Hügel. In Roma besuchte ich
natürlich den Woolworth. Das wird wahrscheinlich der letzte bis Mt.Isa
sein. Ich fuhr spätnachmittags noch etwas 60km ins Düstere hinein.
In Muckadilla nahm ich in den Public Toilets eine warme gratis Dusche.
Wie ich zeltete war es wieder matschig und es hatte Millionen von Jumbo
Mücken. Es ‘vibrierte’ richtig zwischen Innen- und Aussenzelt! Beim
Aufstellen zog ich die Regenkleider an um vor den Biestern geschützt
zu sein. Gegessen habe ich schliesslich kalt. Es war windig. Man merkte
auch durch die hohe Luftfeuchtigkeit, dass ein Gewitter in der Luft liegt.
197.14km, 8h20’, 23.6km, 22986.5km, 495Hm, Grad 4
7.März 1997 Augathella Freitag
Erste abendliche Fahrt
Ich ass morgens im Zelt ein Yoghurt. Die Mücken waren weg. Ich
hing etwas in Mitchell herum. Ich schaute mir eine Ausstellung im Infozentrum
an. Bei der Post liess ich einen Brief an Michele hinunter. Es ging mit
gutem Wind weiter nach Morven, wo ich wieder etwas essen musste. Ich hörte,
dass in Cloncurry eine grosse Flut hatten und alle Strassen geschlossen
sind. In Mitchell härte ich auch, dass sie über Nacht extremen
Regen bei Roma hatten. Sie erwarten ein Flut. Von Morven ging es dann durch
wunderschönes Farm- und Buschland. Bei Dunkelheit kam ich nach Augathella
um Wasser aufzufüllen. Da kaum Verkehr war fuhr ich noch einige Kilometer
weiter. Da kein Mond ist, ist es derzeit sehr dunkel ohne Licht zu radeln.
219.89km, 9h12’, 23.9km/h, 23206.4km, 650Hm, Grad 5
8. März 1996 Blackall/Barcaldine Samstag
Mit gutem Wind über leere Strassen
Ich fuhr praktisch bis Tambo durch, wo ich beim Pool Lunch ass. Es
war dummerweise eine Veranstaltung und deshalb nicht möglich schwimmen
zu gehen. Es ist schon erstaunlich, dass sie hier im Outback in jedem Kaff
ein kleines Schwimmbad haben! Auf dem Weg nach Tambo überquerte ich
die Wasserscheide und angeblich den höchsten Punkt Queenslands Highways.
Kurz vor Tambo hatte ich eine riesige Schafherde auf der Strasse. Die Fahrt
nach Blackall war flach und ging durch Farmland. Ich kam noch vor Sonnenuntergang
an. Ich trank etwas. Beim Wasser abfüllen sah ich, das es hier auch
Duschen hat. Also nahm ich ein warme Dusche. Anschliessend fuhr ich noch
ziemlich weit im dunkeln weiter. Einmal endete sogar ein Auto um zu sehen,
ob alles in Ordnung sei.
272.00km, 11h02’, 24.6km/h, 23478.6km, 205Hm, Grad 5
9. März 1996 Morella Sonntag
Kampf durchs Wasser!
Morgens konnte ich einigermassen früh starten. In Barcaldine
holte ich mir etwas von der Bäckerei. Ich hielt mit einigen Leuten
einen langen Schwatz. Nun hörte ich definitiv, dass die Strasse in
Longreach geschlossen sei, da der Thompson River Hochwasser hat. Die Leute
im Dorf sagten mir ich könne mir dem Velo über die Eisenbahnbrücke.
Nun gut. Ich fuhr erstmal die 117km nach Longreach durch Farmland. Übrigens
die Strassen in Cloncurry sind mittlerweile wieder offen. Es hiess, dass
das ein 1 in 500 Jahren Niederschlag gewesen sei. Jedoch härte ich
im Radio, ass der Barkly Highway nach Camooweal stets noch geschlossen
sei. Es ist momentan die grosse Ungewissheit, wo und wann ich geschlossene
Strassen habe. Immer noch besser als im Wirbelsturm an der Ostküste
zu stecken. In Ilfracombe, 27km vor Longreach stoppte ich kurz, um etwas
Wasser aufzutanken. Leider war der Pool geschlossen. In Longreach war tot
Hose. Ich ging erst in ein Pub (Starlight’s Hideout Tavern), wo ich drei
Fleischspiesse für 2$ für einen guten Zweck bekam. Ich bekam
dort auch dieselben Informationen über die Brücken. Danach machte
ich es mir im Take Away gemütlich und ass einen Hamburger. Ich bin
ja bis am Mittag schon 156km geradelt!. Nach dem Dorf musste ich das schwere
Velo erst um die Schranken tragen. Vor der Brücke musste ich bereits
an drei Stellen durch teils 40cm tiefes Wasser fahren. Mir kamen zwei Belgier
zu Fuss entgegen, die mit dem Auto auf der anderen Seite festsassen. Die
eigentliche Brücke hatte 90cm strömendes Wasser. Das schien mir
doch ein wenig gewagt. Also suchte ich einen Weg hoch zur Eisenbahnbrücke.
Diese war frei von Wasser. Was alle Leute mir verschwiegen, ist dass das
Trasse nach der Brücke geflutet ist. Das Wasser kam mir bis zu den
Knien hoch. Ich zog mir meine Teva Sandalen an. Es war äusserst bemühend
das Velo über die feuchten Schwellen zu stossen. An zwei Stellen war
die Sache besonders knifflig, da das Trasse entweder unterspült war
oder ein Viadukt war. Man sah nicht hinunter und wenn ich das Bein zwischen
die Balken streckte konnte ich keinen Boden feststellen! Als hatte ich
einen Fuss auf der Schiene und einen auf einem Balken und tastete mich
so vorwärts. Zweimal stürzte ich und lag voll im Wasser zwischen
den Schienen eingeklemmt. Das Velo hätte es weggeschwemmt, wenn ich
es nicht noch in einer Hand gehalten hätte. Als ich endlich durch
dieses lange Stück durch war, kam ich auf eine Strasse. Als ich zurück
zum Highway wollte kam ich wieder auf geflutete Strassen. Also fuhr und
schob ich noch einige Kilometer entlang der Eisenbahnstrecke. Schliesslich
fand ich einen Farmweg, der mich auf einer teils sandigen Strecke zurück
zur Strasse brachte. Für diesen kurzen Abschnitt habe ich Stunden
gebraucht. Es kam mir durch die Anspannung jedoch nie so lange vor. Es
war physisch und psychisch sehr stressig. Auf der nächsten Rest Area
hatte es viele Roadtrains die festsassen. Sie gaben mir ein Bier und wir
hatten einen Schwatz. Sie wollten am nächsten Tag probieren durchzukommen.
Ich fuhr noch etwas in die Nacht und campte vor Morella, wo ich ein Lichter
sah.
209.30km, ca.8h37’, ca.25.0km/h, 23687.9km, ca.200Hm, Grad 5
10. März 1997 McKinlay Montag
Urs im Fahrrausch über 341km!
Heute lief es toll. Erst hielt ich in Morella, einem kleinen Geisterdörchen,
etwas Wasser. Nach Winton war alles flach über die Prärie mit
gutem Rückenwind. In Winton holte ich mir erstmal ein Cola und einen
Hamburger. Die Leute hier waren alle etwas komisch! Beim Pool holte ich
mir Wasser. Als ich das Dorf verlassen hatte, kam ein Polizist und sagte
mir, dass ich den Helm tragen müsse. Also liess ich ihn für einige
Kilometer länger auf. Es lief gut, hatte jedoch zu viele Fliegen und
Mücken in der Luft. Im Dunkeln passierte ich Kynuna. Etwa 21km vor
McKinlay zeltete ich mit vielen Mücken nach einem langen Rekordtag
mit über 340km! Ich hätte nie gedacht, dass ich je überhaupt
soviel fahren könne in einem Tag.
341.16km, 13h01’, 26.2km/h, 24029.2km, 300Hm, Grad 6
11. März 1997 Mt.Isa Dienstag
Über unerwartete Hügel
Ich startet nicht so früh wie ich eigentlich wollte. In McKinlay
machte ich einen ersten Halt beim Roadhouse. McKinlay war ziemlich lange
von der Umwelt abgeschlossen. Sie kriegten zehn Tage keine Post. In Cloncurry
und McKinlay wollen sie die Wahlen um drei Wochen verschieben. In McKinlay
ist das Pub, in dem der Film Crocodile Dundee gefilmt wurde! Ich telefonierte
nach Mt.Isa um ein Bett im Hostel zu reservieren. Es waren jedoch stets
noch 230km und ich wollte bei Sonnenuntergang um etwas 19Uhr da sein. In
Cloncurry war ich schnell mit dem Wind. Unterwegs hatte ich mit einem Vermesser
diskutiert. Die Strasse war teils Beschädigt. Vor Cloncurry wurde
es hügeliger. In Cloncurry machte ich Lunchpause. Die Strecke nach
Mt.Isa (ca.120km) war dann abwechslungsreich. Aber auch ziemlich hügelig.
Ich musste mich ziemlich an die Riemen nehmen um um 19Uhr da zu sein. Ich
hatte den Wind jetzt etwas in der Seite. Im Hostel war ich in einem Zweier
Zimmer mit einem Schweizer. Da es das einzige Hostel ist war es ziemlich
voll. Ich stattete dem McDonalds einen Besuch ab und machte Grosseinkauf
im Woolworth um etwas zu Schlemmern. Wie ich hörte sassen hier viele
Leute fest. Einige nahmen das Flugzeug nach Townsville.
251.33km, 9h33’, 26.3km/h, 24280.5km, 935Hm, Grad 6
12. März 1997 Mt.Isa Mittwoch
Ruhe- und Fresstag in Mt.Isa
Ich machte heute ein wenig Flick-und Organisierarbeiten. Ich flickte
meine Schläuche endlich. Ich wusch einige Kleider aus, reinigte meine
Sagoschen, schrieb etc. Ich besorgte mir ein neues Rücklicht, das
ich in den Fluten verlor und einen neuen Rückspiegel. Ich schlug mir
den ganzen Tag den ‘Ranzen’ voll!
11.0km, 24291.5km, Grad 1
13. März 1997 Camooweal Donnerstag
Über die Grenze ins Northern Territory
Ich schlief wieder einmal länger als ich wollte obwohl die Betten
wirklich mies waren. Dann machte ich mir ein heftiges Frühstück
mit Speck, 7 Eiern und 750g Yoghurt! Kurz nach Mt.Isa hatte ich ein Gespräch
mit einem Minenarbeiter, der Rennrad fährt. Die Strasse war sehr schmal
und teils beschädigt. Es hatte auf beiden Seiten sandige Seitenstreifen.
An einem Platz, wo die Strasse sich senkte und es Wasser über die
Strasse hatte, nahm ich im kleinen See ein kurzes Bad mitsamt den Kleidern
im ungewöhnlich klaren Wasser. Beim Eindunkeln kam ich nach Camooweal,
das voll von diffusen Aborigines war. Ich ass beim Roadhouse etwas, füllte
Wasser ab und campte ca.25km westlich des Ortes. Kurz nach dem Dorf überquerte
ich die Grenze zum Northern Territory. Beim Roadhouse in Camooweal sah
ich ein Plakat, das sagte, dass man die Uhren um 5 Jahre und einer halben
Stunde nach vorne drehen muss! Die Zeitverschiebung ist hier lediglich
eine halbe Stunde, damit Adelaide und die Citys an der Ostküste möglich
keine grosse Zeitdifferenz haben. Der Wind war heute nicht mehr so stark
im Rücken. Es war heute eine weite Distanz, die ich ohne Wasser überwinden
musste (190km). Das Umfeld änderte heute wieder etwas. Die Gegend
wird trockener und roter (Sand). Die Tage sind immer noch heiss, obwohl
ich es heisser erwartet hätte.
215.68km, 9h15’, 23.3km/h, 24507.4km, 235Hm, Grad 5
14. März 1997 Barkly Freitag
Kampf gegen die Müdigkeit
Morgens verliess ich so schnell wie möglich den moskitogetränkten
Ort. In Avon Downs füllte ich vom Tank Wasser. Ich fragte bei der
Polizeistation nach, ob alle Rest Areas Tanks hätten, was bejaht wurde.
In Soudan, einer privaten Ranch nahm ich im Schatten ein Nickerchen. Es
ging erst über weites offene, baumleere Prärie. Danach ging es
durch Busch. Es war ein leichtes auf und ab. Ich war heute sehr müde,
da ich Nackenprobleme hatte. Ich hatte Mühe während dem Radeln
nicht in Schlaf zu fallen. Bei Wonarh kam überaschenderweise ein kleiner
Shop, der von einer netten fetten Mutter und fetten Tochter geführt
wird. Ich kaufte ein Cola und füllte Wasser. sie hätten mich
Übernachten lassen. Ich wollte jedoch noch etwas in die Nacht hineinfahren.
Ich ass bei einer Rest Area Nachtessen und campte schliesslich ~25km östlich
des Barkly Roadhouse.
211.30km, 10h18’, ~20.5km/h, 24718.7km, 245Hm, Grad 5
15. März 1997 Three Ways Samstag
Über einsame Strassen
Beim Roadhouse machte ich erst einmal Pause um Wasser aufzufüllen.
Die letzten Tage trank ich etwa 10 Liter pro Tag nur auf dem Rad. Beim
nächsten Bore (Windrad mit dem Grundwasser heraufgepumpt wird) ass
ich Lunch und nahm, ein Nickerchen. Es ging durch endloses Buschgebiet.
Alle 30-40km kam als grosse Abwechslung eine Radio Repeater Station! Ich
war stets noch müde. Bei der nächsten Rest Area machte ich Essensstop
und sprach mit einem Paar, die dort zelteten. Ich fuhr in die Nacht hinein
und zeltete etwa 12km östlich von Three Ways. Es war sehr wenig Verkehr
auf dem ganzen Barkly Highway. Momentan war noch eine Gewichtsbegrenzung
für Lastwagen, da der Highway noch beschädigt ist.
200.26km, 9h05’, 22.0km/h, 24919.2km, 415Hm, Grad 5
16. März 1997 Devils Marbles Sonntag
Bei den mystischen teuflischen Murmeln
Bis zur Kreuzung mit dem Stuart Highway lief es noch rund. Danach
hatte ich wir bereits befürchtet starken ‘Seitenwind’ von vorne links.
Tennant Creek war voll von herumhängenden Aborigines. Ich machte im
erstaunlich grossen Supermarkt langen Halt und füllte meine Taschen
mit Essen bis zum Bersten! 30km südlich von Tennant Creek nahm ich
erstmal ein Nickerchen. Unterwegs realisierte ich, dass ich bereits spät
bin um den Sonnenuntergang bei den Devils Marbles zu sehen. Ich legte grössere
Gänge ein und raste hoch so, dass ich gleich bei Sonnenuntergang dort
war. Es war ein mystischer Platz. Wunderbar! Es ist begreiflich, dass die
Marbles ein heiliger Ort für die Aborigines ist. Ich kletterte etwas
auf den Felsen herum und zeltete schliesslich auf dem gratis Zeltplatz,
der jedoch kein Wasser hat. Es hatte einige Leute und viele Mücken.
Wasser füllte ich etwas nördlich bei einer Rest Area auf.
143.20km, 7h54’, 18.1km/h, 25062.4km, 230Hm, Grad 4
17. März 1997 Ti Tree Montag
Wieder gegen den Wind
Ich schaute mir erstmal den schönen Sonnenaufgang an um dann
den Fliegen zu entfliehen. Das Wauchope Roadhouse war die erste und wahrscheinlich
auch einzige Tankstelle, bei der ich vorbeifuhr, da die nächste lediglich
18km weiter ist. In Wycliffe Well tankte ich. Im Jahr 1994 hatten sie hier
einige Zeit jeden Tag UFO-Sichtungen, so dass das Roadhouse für kurze
Zeit zu einem Mekka für UFO-Fans wurde. Die Gegend wurde etwas hügeliger.
Vor Barrow Creek nahm ich auf einer Rest Area ein Nickerchen. In Barrow
Creek gönnte ich mir ein teures Cola. Wie ich schon von der Tankliste
wusste war das Wasser sehr salzig. Es war scheusslich! Also fragt ich in
der Bar. Er gab mir jedoch kein Wasser, da sie nur Regenwasser hätten.
Ich kriegte schliesslich von einem Paar von Tasmanien Wasser, die mit einem
Truck unterwegs waren und grosse Tanks hatten. Sie wollten erst hier übernachten,
als sie jedoch sahen, dass einem Radler kein Wasser gegeben wird, entschlossen
sie sich anders. Ich fuhr bis ca.1Uhr in die Nacht. Der Mond war sehr hell.
Bei Sonnenuntergang hatte es jedoch extrem viele Viecher in der Luft. In
Ti Tree ass ich beim Roadhouse noch etwas. Die Leute im Greyhound Bus schauten
etwas komisch als sie mich im Dunkeln Essen sahen. Ich fuhr noch etwas
um möglichst am nächsten Tag im Laufe des Tages nach Alice Springs
zu kommen.
243.40km, 12h26’, ~19.8km/h, 25305.8km, 380Hm, Grad 6
18. März 1997 Alice Springs Dienstag
Im Zentrum Australiens
Da ich gestern lange fuhr, musste ich heute ‘lediglich’ noch 160km
machen. Bis nach Aileron lief es noch gut. Dann kriegte ich teils starken
Gegenwind. Zudem ging es den ganzen Tag bis 20km vor Alice immer unmerklich
aufwärts. Ich war denn auch ziemlich müde als ich ankam. Als
erstes gönnte ich mir einen Hamburger und ein Cola. Danach ging ich
ins grosse Backpackers Melanka Lodge, da das YHA voll war. Abends machte
ich Grosseinkauf im Coles.
161.6km, 7h44’, ~20.9km/h, 25467.4km, 240Hm, Grad 5
19. März 1997 Alice Springs Mittwoch
Verdienter Ruhetag
Heute gab es wieder einmal Ruhetag. Ich bekam einen Brief von Cathy,
den sie mir nach Brisbane geschickt hat. Sie befindet sich an der Ostküste.
Sie war noch in Sydney und geht die Ostküste hoch und wird Ende März
in Airlie Beach sein. Ich liess meinen Freilauf kontrollieren. Er war grundsätzlich
in Ordnung, wechselten jedoch den Zwischenring. Ich kaufte ein neues Tagebuch.
Das alte schickte ich vorsichtshalber heim. Zudem kaufte ich mir Turnschuhe,
da die Sandalen verloren gingen. Hier in Alice hängen überall
die Aborigines herum. Man fühlt sich hier abends nicht richtig wohl.
Ich liess es mir einfach gut ergehen.
3.50km, 0h13’, 24922.7km, Grad 1
20. März 1997 Alice Springs Donnerstag
Noch ein Ruhetag
Ich entschied, noch einen Tag länger zu bleiben, da ich wirklich
müde war und noch viel schreiben musste. Zudem war zur Zeit keine
Eile angesagt nach Mungo zu kommen. Ich schrieb Briefe an Sibylle, Eltern
und Cathy. Ich legte ihr einen kleinen Holz-Echidna Brosche bei. Zudem
schrieb ich noch fünf Karten. Abends kaufte ich einen australischen
ledernen Buschhut. Spätabends diskutierte Ich noch länger mit
einer Schwedin. Alles in allem war es ein gut investierter Tag. Ich war
auch noch länger in der kleinen Bibliothek.
21. März 1997 Henbury Freitag
Mit müden Beinen weiter
Morgens machte ich mir nochmals ein grosses Frühstück mit
5-6 Eiern, Speck und 1kg Yoghurt! Danach blieb ich noch hängen mit
diskutieren mit meinem englischen Zimmerkollegen und der deutschen, die
ich in Mt.Isa bereits traf. Sie arbeitet hier nun in einer Bar. So startete
ich erst nach 1100. Ich war denn auch ziemlich langsam, da SE-Wind vorherrschte.
Zudem hatte ich müde Beine. Kurz vor Sonnenuntergang war ich beim
Sturt's Well Roadhouse mit der Kamelfarm. Ich tankte Wasser und fuhr in
die Nacht rein. Der Tank beim Finke River war leer. Die Strecke war "hügeliger"
als sonst. Ich campte schliesslich südlich von Henbury. (ca. 56km
nördlich der Kreuzung).
142.87km, 8h04’, 17.7km/h, 25613.8km, 180Hm, Grad 3
22. März 1997 Mt.Ebenezer Samstag
Weiter Richtung Ayers Rock
Eigentlich wollte ich früh los und möglichst weit kommen.
Ich startete schliesslich ‘spät’. Unterwegs sprach ich länger
mit einem Schweizer Motorradfahrer. Der andere überholte mich später.
Er bezahlte mir im Erldunda Roadhouse eine Choc-Milk. Wir diskutierten
länger. Bei Sonnenuntergang war ich beim Mt.Ebenezer Roadhouse. Es
waren viele Aborigines-Kinder, die dort herumhingen. Ich fuhr in die Nacht
hinein. Obwohl ich nun besseren Wind hatte, war ich sehr müde und
steuerte bald einmal in den Busch.
163.63km, 8h41’, 18.8km/h, 25777.7km, 280Hm, Grad 4
23. März 1997 Ayers Rock Sonntag
Kulturschock am Ayers Rock
Mit vorwiegend Rückenwind ging es heute angenehmer. Ich fuhr
stets etwas rauf und runter und hatte keine langen Geraden. Es tauchte
plötzlich am Horizont ein grosser Monolith auf. Ich dachte erst, dass
müsse Ayers Rock sein. Es war jedoch kilometermässig noch zu
früh. Es war schliesslich Mt.Conner, der von Weitem ähnlich aussieht.
Es hat einen Lookout Point mit Wassertank. Der Tank war jedoch leer! Um
Curtin Springs war es besonders schlimm mit den Fliegen. So floh ich für
eine Weile ins Pub beim Roadhouse. Im riesigen Resort Yulara quartierte
ich mich im Hostel ein. Es hatte grosse 20-Betträume! Ich schaute
mir den schönen Sonnenuntergang am Ayers Rock von einem Hügel
beim Hostel an. Danach ging ich kurz in "Dorf". Es herschte ein riesiges
Verkehrschaos von all den Touristen, die vom "offiziellen" Sonnenuntergang-Aussichtspunkt
zurückkamen. Abends war laute Musik und alles ziemlich hektisch. Der
Supermarkt war nicht so teuer wie erwartet. Bei Curtin Springs bekam ich
einen Eintrittspass zum Nationalpark geschenkt, da dieser fünf Tage
gültig ist (15A$ pro Person!). Abends traf ich Linda, eine Medizinstudentin
von Deutschland mit der ich mich unterhielt.
143.80km, 6h21’, 22.6km/h, 25921.5km, 130Hm, Grad 3
24. März 1997 Ayers Rock Montag
Um und auf den Ayers Rock
Linda mietete ein Velo und schloss sich mir an. Sie bekam einen Pass
zum halben Preis von einem Deutschen. Wir radelten zum Rock. Den Aufstieg
begannen wir um 1045Uhr. Es hatte kaum Leute. Ich hörte, dass morgens
um 700Uhr carweise Leute da sind. Auch am Vorabend als ich nach dem Sonnenuntergang
zum Supermarkt ging, war ein Verkehrschaos von den ‘tausenden’ von Leuten,
die vom ‘offiziellen’ Aussichtspunkt zurückkamen. Der Aufstieg war
steil. Die Kette musste man beim Aufstieg nicht zwingend gebrauchen. Es
gab jedoch schon Leute, die ängstlich waren. Mal am Ende der Kette
wurde es flacher, ging jedoch durch schöne kleine ‘Gullys’ steil auf
und ab. Auf dem Gipfel hatte es einen geodätischen Pfeiler. Wir setzten
uns eine Weile unter einen Busch in den Schatten, obwohl es durch den starken
Wind angenehm. Nach dem Abstieg fuhren wir entlang dem Wanderweg um den
Rock. Ich war ziemlich müde, da wieder Nackenprobleme. Wir besuchten
dann noch das Visitorcenter. Doch aus der Aborigines-Kultur wird man nicht
ganz schlau. Er wird einem nur immer brockenweise beschrieben oder erzählt,
kapiert jedoch keinen Zusammenhang. Abends probierte ich noch mal Cathy
im YHA Brisbane anzurufen. Sie hatte mir eine Message hinterlassen. Ich
hatte jedoch kein Glück. Ich grillierte Känguruh und ass Salatbuffet
a discretion. Das Fleisch war sehr zart und exzellent. Es war wiederum
ziemlich laute Musik. Abends als ich schlafen gehen wollte sah ich eine
Message auf dem Bett. Cathy sei nicht mehr in Brisbane. Sie rufe um 9pm
an. Das war jedoch dummerweise schon vorbei.
50.37km, 3h05’, 16.3km/h, 25975.7km, 600Hm, Grad 2
25. März 1997 Erldunda Dienstag
Mit fremder Hilfe zurück zum Highway
Morgens zwischen 6 und 6 war wieder der Teufel los. Etliche Wecker
gingen los von Leuten, die auf die Touren gehen. Eigentlich schade, dass
ich nicht zu den Olgas fahre. Ich bin jedoch auch froh diesen Touristen-Resort
zu verlassen. Es war windig, kam jedoch befriedigend vorwärts. In
Curtin Springs ass ich etwas. Unterwegs beim Mt.Connor Lookout traf ich
den Mann, der die Tanks auffüllt. Die meisten Tanks zwischen Alice-Springs
und Ayers Rock waren leer. Gegen Abend wurde der Wind weniger und ich kam
besser vorwärts. Als ich beim Eindunkeln das Licht montierte, passierte
mich ein Pickup, der nach der nächsten Kurve wendete, mich wieder
passierte und nach 300m wieder wendete. Es waren zwei Arbeiter, die nach
Alice zurückfuhren. Ich konnte mit ihnen bis Erldunda mitfahren. Beim
Beladen des Velos riss ich mir ärgerlicherweise wieder meine Wunde
am Ellbogen auf. Beim Roadhouse telefonierte ich nach Melbourne, jedoch
ohne Glück. Erst waren nur die Freunde da und dann der Anrufbeantworter.
Ich hinterliess eine Nachricht. Ich traf ich einen australischen Anhalter
mit dem ich im Busch zeltete.
158.33km, 7h56’, 19.9km/h, 26134.3km, 195Hm, Grad 4
26. März 1997 Granite Downs Mittwoch
Über die Grenze nach Südaustralien
Die etwa 75km bis Kulgera hatte ich schnell zurückgelegt. Ich
gönnte mir beim Roadhouse ¼Poulet mit Chips. Ich traf zwei
Australier, die in Alice auf einem Kongress waren. Einer von ihnen gab
mir seine Telefonnummer von Quorn um Tee trinken zu kommen. Sie hatten
beide eine Gärtnerei. Nach 17 weiteren Kilometern kam ich nach South
Australia. Bei einer Rest Area traf ich ein älteres Ehepaar, die im
Wohnwagen reisten. Sie luden mich zu Kaffee, Cookies und ‘Tratsch’ ein.
Ich hatte heute erstaunlicherweise guten Rückenwind, blieb jedoch
überall etwas hängen. Schliesslich wurde ich trotz des relativ
einfachen Tages plötzlich müde und steuerte in den Busch, wo
ich mir einen Griess braute. Ich übernachtete gleich vor der Überbrückung
der Eisenbahnlinie (Ghan), hörte jedoch nachts keinen Zug.
190.90km, 8h18’, 23.0km/h, 26325.2km, 610Hm, Grad 5
27. März 1997 Cadney Homestead Donnerstag
Wiedersehen mit den zwei Schweizern
Da ich es sowieso nicht bis Coober Pedy geschafft hätte, schlief
ich länger und startete erst um 900Uhr. Ich hatte wiederum guten Wind.
Unterwegs traf ich einen Deutschen, der nordwärts nach Darwin radelte.
Danach (ca. 1100Uhr) kehrte der Wind plötzlich und hatte schliesslich
heftigen Gegenwind. In Marla, das erstaunlicherweise einen kleinen Supermarkt
hatte, gönnte ich mir ein Menü (Fettucini). Die Fahrt Richtung
Süden wurde dann ziemlich hart und ich konnte nur noch zwischen 15-18km/h
fahren. Ungefähr 35km vor Cadney ass ich frustriert eine Birne Strassenrand.
Während ich dort am Boden sass, trafen die beiden Schweizer Motorradfahrer
wieder ein. Wir klatschten umher. Sie boten mir sogar an, mich abzuschleppen,
was mir jedoch zu gefährlich war. Schliesslich kam ich nach 8pm an.
Ich schlug für 6A$ mein Zelt auf und genehmigte mir eine Dusche. Einer
der Schweizer zahlte mir ein Menü. Erst spät merkte ich, dass
sie hier Sommerzeit haben. Abends rief ich nach Adelaide an (Holmes). Sie
sind zu Hause und ich bin willkommen. Nachts gab es einige Tropfen Regen
und ich musste das Überzelt montieren. Ein Japaner war auch mit dem
Velo hier.
142.40km, 8h16’, 17.2km/h, 26467.7km, 150Hm, Grad 4
28. März 1997 Coober Pedy (Kar)Freitag
Mitfahrgelegenheit ins eigenartige Coober Pedy
Ich ging frühmorgens auf, da ich nach Coober Pedy (ca. 153km).
Es war immer noch windig. Ich wechselte einige Wort mit dem Japaner, der
früher startet und auch südlich fährt. Gleich über
den Zaun übernachtete Matthew neben seinem Pickup am Boden. Er arbeitete
auf einer Rinderfarm (Toddmorden Homestead). Ich kam mit ihm in Gespräch
und schliesslich bot er mir eine Mitfahrgelegenheit an. Da er wegen seinem
Auspuff mit der Polizei Probleme hatte, musste er hier noch etwas montieren
lassen. Also setzte ich mich ins Roadhouse, trank Kaffees und schrieb Tagebuch.
Am Fernsehen brachten sie auf CNN ständig von einem Massenselbstmord
einer Sekte in Südkalifornien (El Rancho bei San Diego). Nach etwa
55km überholten wir den Japaner. Die 153km waren schnell zurückgelegt
und er setzte mich beim Roadhouse ab. Erst versuchte ich Geld zu organisieren.
Die ATM war geschlossen wie die Bank geschlossen, da heute Karfreitag ist.
Ich quartierte mich im Joe’s Backpackers ein, das angenehm klein ist. Die
Schläge sind im Fels unterirdisch. Ich schaute mich etwas in der Stadt
um und machte Einkauf. Die Stadt ist sehr staubig. Die meiste Bevölkerung
lebt unterirdisch in den alten Dugout-Löchern. Das ganze erinnert
mich etwas an mexikanische Städte. Coober Pedy ist extrem multikulturell
(über 50verschiedene Nationen). Abends kochte ich mir eine grosse
Portion Älplermagronen. Ich spielte anschliessend mit drei Schweizern
und zwei Holländerinnen ‘Hösele’. Danach schaute ich mir einen
Spielfilm bis spätabends an. Im Schlag war es durch den Ventilator
relativ laut. Zudem gab es stickige Luft.
Grad 1
29. März 1997 Glendambo Samstag
Frustrierende Fahrt durch den Wind
Trotzdem ich im Hostel war startete ich relativ früh. Ich sah
noch den 11.6km-Lauf bei dem der Sieger 1000$ gewinnt. Als ich die Läufer
sah, dachte ich, dass ich dort auch hätte mitlaufen können. Ich
füllte Benzin auf und startete. Unterwegs traf ich wieder die zwei
Schweizer-Biker. Es war wiederum ziemlich windig. Nach den Opalfeldern
kam ich in trockene buschlose Gegend um schliesslich wieder in Buschgegend
zurück zu kommen. Ich konnte trotz des starken Windes über 150km
radeln. Abends war ich müde und steuerte bald einmal nach Sonnenuntergang
hinter den nächsten Busch um zu übernachten. Lediglich einige
Roadtrains störten die totale Stille noch.
153.14km, 8h29’, 18.0km/h, 26624.9km, 155Hm, Grad 4
30. März 1997 Andamooka Sonntag
Rettung vom Wind durch einen Deutschen
Heute war es wieder windiger als am Vortag. Ich war müde! Es
fehlte mir langsam an Motivation im Wind zu radeln obwohl ich mein Ziel
(Port Augusta) mit einigen hundert Kilometern in Griffnähe hatte.
Nach 74km hielt ein Mitsubishi Bus. Es war Peter, ein alleinreisender Deutscher,
der mich fragte, ob ich genügend Wasser hätte. Ich fragte ihn,
ob er genügend Platz für ein Velo hätte. Schliesslich fuhr
ich mit ihm mit. Wir fuhren von Glendambo Richtung Andamooka, einer kleineren
Opalstadt. Unterwegs sahen wir einige Salzseen, die wie riesige Schneefelder
aussehen. Wir zelteten an einem dornigen Platz, wo ich mir ein Loch in
die Thermarest und ins Zelt machte.
73.68km, 4h29’, 16.4km/h, 26698.7km, ca.120Hm, Grad 3
31. März 1997 Farina Montag
Übernachtung in einer Oase im Outback
Wir fuhren erst in ‘ausgebombte’ Andamooka, wo wir nach Opalen stöberten.
Danach versuchten wir einen 4WD-Track zu fahren, mussten jedoch wegen Sanddünen
umkehren. Wir fuhren über Roxby-Downs und Marree. Die Outback-Schotterstrassen
waren erstaunlich gut. Bei Farina schauten wir uns die Ruinen und den ‘verschotterten’
Friedhof an. Wir übernachteten auf dem schönen 2$-Zeltplatz und
machten ein grosses Feuer. Es war eine kleine Oase mit Wiese und Bäumen
mitten in der Wüste. Tausende von Vögeln (vorallem Galahs) übernachteten
hier.
Statistik Monat März 1997:
Datum |
Etappenort |
Km |
Std |
km/h |
Total |
Hm |
Grad |
|
|
|
|
|
|
|
|
1.3.97 |
Coomera |
139.00 |
6.58 |
21.1 |
22409.2 |
155 |
2 |
2.3.97 |
Brisbane |
90.24 |
5.28 |
17.0 |
22499.6 |
1040 |
4 |
3.3.97 |
Brisbane |
10.76 |
0.50 |
21.5 |
22510.4 |
100 |
1 |
4.3.97 |
Oakey |
106.50 |
5.32 |
20.0 |
22616.9 |
890 |
4 |
5.3.97 |
Miles |
172.10 |
6.73 |
25.5 |
22789.1 |
205 |
3 |
6.3.97 |
Amby |
197.14 |
8.33 |
23.6 |
22986.5 |
495 |
4 |
7.3.97 |
Augathella |
219.89 |
9.20 |
23.9 |
23206.4 |
650 |
5 |
8.3.97 |
Blackall |
272.00 |
11.03 |
24.6 |
23478.6 |
205 |
5 |
9.3.97 |
Morella |
209.30 |
8.37 |
25.0 |
23687.9 |
200 |
5 |
10.3.97 |
McKinlay |
341.16 |
13.02 |
26.1 |
24029.2 |
300 |
6 |
11.3.97 |
Mt.Isa |
251.33 |
9.55 |
26.1 |
24280.5 |
935 |
6 |
12.3.97 |
Mt.Isa |
11.00 |
0.75 |
14.7 |
24291.5 |
100 |
1 |
13.3.97 |
Camooweal |
215.68 |
9.25 |
23.3 |
24075.4 |
235 |
5 |
14.3.97 |
Barkly |
211.30 |
10.30 |
20.5 |
24718.7 |
245 |
5 |
15.3.97 |
Three
Ways |
200.26 |
9.08 |
22.0 |
24919.2 |
415 |
5 |
16.3.97 |
Devils
Marbles |
143.20 |
7.90 |
18.1 |
25062.4 |
230 |
4 |
17.3.97 |
Ti
Tree |
243.40 |
12.43 |
19.8 |
25305.8 |
380 |
6 |
18.3.97 |
Alice
Springs |
161.60 |
7.73 |
20.9 |
25467.4 |
240 |
5 |
19.3.97 |
Alice
Springs |
3.50 |
0.23 |
15.0 |
25470.9 |
0 |
1 |
20.3.97 |
Alice
Springs |
0.00 |
- |
- |
25470.9 |
0 |
1 |
21.3.97 |
Henbury |
142.87 |
8.07 |
17.7 |
25613.8 |
180 |
3 |
22.3.97 |
Mt.Ebenezer |
163.63 |
8.68 |
18.8 |
25777.7 |
280 |
4 |
23.3.97 |
Ayers
Rock |
143.80 |
6.35 |
22.6 |
25921.5 |
130 |
3 |
24.3.97 |
Ayers
Rock |
50.37 |
3.08 |
16.3 |
25975.7 |
600 |
2 |
25.3.97 |
Erldunda |
158.33 |
7.93 |
19.9 |
26134.3 |
195 |
4 |
26.3.97 |
Granite
Downs |
190.90 |
8.30 |
23.0 |
26325.2 |
610 |
5 |
27.3.97 |
Cadney |
142.40 |
8.27 |
17.2 |
26467.7 |
150 |
4 |
28.3.97 |
Coober
Pedy |
0.00 |
- |
- |
26467.7 |
0 |
1 |
29.3.97 |
Glendambo |
153.14 |
8.48 |
18.0 |
26624.9 |
155 |
4 |
30.3.97 |
Andamooka |
73.68 |
4.48 |
16.4 |
26698.7 |
120 |
3 |
31.3.97 |
Farina |
0.00 |
- |
- |
26698.7 |
0 |
1 |
|
Total |
4418.48 |
205.22 |
21.6 |
4428.5 |
9440 |
111 |
|
Durchschnitt |
142.53 |
6.62 |
20.4 |
|
304.5 |
3.6 |